Samstag, 31. Dezember 2016

Jahresdaten 2016

Zusammenfassung des Jahres 2016
 
Übersicht

Anzahl Touren: 111
Gefahrene Distanz: 8'327,1 km
Gefahrene Höhe: 184'720 m
Fahrzeit total: 532 h 4 min

Hochs

Weiteste Tour: 196,7 km (11. August)
Grösste Tourengesamthöhe: 3'550 m (10. Juni)
Längste Fahrzeit: 11 h 40 min (10. Juni)
Höchster Tourenpunkt: 1'721 m ü. M. (7. September)

Tiefs

Kürzeste Tour: 44,0 km (3. März)
Geringste Tourengesamthöhe: 970 m (3. März)
Kürzeste Fahrzeit: 2 h 46 min (6. Februar)
Tiefster Tourenpunkt: 253 m ü. M. (20. April)

 

Wenn sich Biker vor dem Downhill guten Rutsch wünschen…

Heute war eigentlich keine Tour geplant. Nachdem ich bereits gestern auf dem Bike sass (Video der Abfahrt in den Nebel: siehe Sidebar rechts), fehlt mir heute irgendwie der Appetit. Aber der kommt ja bekanntlich beim Essen. Ich konsultiere kurz einige Webcams in der Hoffnung, über der Nebelschicht zumindest ein paar Schleierwolken zu finden, um mit besserem Gewissen einige Büroarbeiten erledigen zu können. Doch da ist gar nichts am Himmel. Nur Einheitsblau. Das Büro muss warten. Es möge mir verzeihen. Spontan, jedoch etwas spät geht es um 11.15 Uhr doch noch los zur 111. und letzten Tour des Jahres 2016...
 
Wohin des Wegs? Bern hat Nebel, Basel nicht, also ab nach Basel? Na ja, zumindest in diese Richtung. Die Zugrichtung Nord hat sich mittlerweile etwa so eingefahren wie die Hochdruckwetterlage. Ich setze mir so halbwegs Langenbruck zum Ziel und will dort weiterschauen. Also geht es nach Balsthal und aufwärts zum Farisberg. Beim Aufstieg im Wald höre ich einige Vögel zwitschern. Haben die auch Thermowäsche? Die pfeifen sprichwörtlich auf Nebel und Kälte, sind ganz schön hart im Nehmen. Wie auch immer, stockdichter Nebel, minus 5 Grad und Vogelgezwitscher – eine interessante Kombination...
 
Der Übergang von "o lago mio" zu "o sole mio" liegt auf knapp 900 m und damit etwas höher, als ich erwartet habe. Ich disponiere um, verzichte auf die Abfahrt nach Langenbruck. Denn damit würde ich – kaum über dem Nebel – sofort wieder in diesen hineingeraten. Also weiter aufwärts. Und so lande ich wieder mal auf dem Beretenkopf, den ich heuer recht oft besuche. Hier oben verweile ich eine Zeitlang bei bestem Herbstwetter. Wo bleibt eigentlich der Winter? Söll emol cho! Am 3. Januar soll er tatsächlich kommen. Darüber sind sich die Wetterfrösche einig. Uneinig sind sie sich aber noch, ob er denn auch bis am 4. Januar bleibt…

Tyndall-Effekt beim Farisberg
Tyndall-Effekt an der Nebelgrenze
Singletrail auf dem Beretenkopf
Singletrail auf dem Beretenkopf
Beretenkopf, Blick Richtung Südosten
Nebelmeer
Beretenkopf auf knapp 1100 m
Unterwegs über dem Nebel...
Bänkli mit Ausblick
Nimm Platz...
Skilift Solothurner Wanne
Solothurner Wanne, die Bügel wären dran...
 
Irgendwo unter dem Nebel ertönt Festmusik. Nicht meine Stilrichtung, aber schwierig abzustellen. Meinen Gedanken, auf dem Heimweg den Oensinger Roggen anzuhängen, verwerfe ich vorerst. Denn der Blick da rüber verrät, dass der Oensinger Hausberg knapp im Nebel liegt. Allerdings sinkt die Obergrenze der feuchtkalten Suppe während meines Aufenthalts auf dem Beretenkopf um etwa 50 Meter ab, so dass ich meinen verworfenen Gedanken wieder aufnehme. Als ich zur Abfahrt aufbreche, kommt ein weiterer Biker angefahren. Leider habe ich keine Zeit mehr, um gross zu schwatzen...
 
Wir wünschen uns gegenseitig guten Rutsch, was angesichts des bevorstehenden Downhills irgendwie eine gewisse Doppeldeutigkeit annimmt. Und sie wirkt: Auf dem laubbedeckten Singletrail runter zum Skilift Wanne komme ich tatsächlich ins Rutschen und nehme beinahe eine Bodenprobe. Genau jetzt kommen natürlich auch zwei Wanderer, denn vor Zeugen rutscht es sich schöner. Akrobatisch kann ich mich aber vor einem Sturz retten und erreiche die Bergstation des Solothurner Wanne-Skilifts. Nach einem kurzen Abstecher auf Baselbieter Boden erreiche ich Holderbank und den Nebel...
 
Es folgt die Auffahrt zum Oensinger Roggen, der wieder haarscharf über dem Nebel liegt. Hier ist für das Jahr 2016 wortwörtlich aller Tage Abend. Beim letzten Sonnenuntergang des Jahres entsteht mit dem Reif an den Bäumen und dem Nebelmeer eine schöne Stimmung. Diese halte ich noch mit einigen Bildern fest, bevor es zurück ins Grau geht…

Abendstimmung Oensinger Roggen
Letzter Sonnenuntergang 2016
Nebelmeer Oensinger Roggen
Haarscharf über dem Nebel...
Reif mit Nebelmeer
Impressionen vom Oensinger Roggen
Oensinger Roggen, letztes Bild des Jahres 2016
 
Höhenprofil
 
 
 
Tourdaten: Weite 63,7 km / Höhe 1460 m / Fahrzeit 4:14 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Beretenkopf-Oensinger Roggen
 

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Spass mit dem Navi...

Die Erkältung, die sich auf der letzten Tour verstärkt hat, zwang mich am 23. Dezember beinahe zu einer unplanmässigen Bettruhe und sorgte dafür, dass die Kerzen am Weihnachtsbaum dieses Jahr nicht ausgepustet, sondern ausgehustet werden mussten. Aber im Gegensatz zu vielen Leuten in meinem Umfeld, die es mit Fieber ins Bett gehauen hat, bin ich glimpflich davongekommen. Ich fühle mich heute noch immer nicht vollständig kuriert, aber der Himmel ist viel zu blau für Wehleidigkeit. Um etwa 09.30 Uhr starte ich und stelle rasch fest, dass mein Formstand seiner Zeit voraus ist: Er befindet sich schon jetzt im Februar...
 
Heute hat es ausnahmsweise keinen Nebel. Es geht Richtung Huttwil und dann über die Höhe Richtung Fritzenfluh. Oberhalb von Eriswil stelle ich fest, dass mich das GPS-Gerät in ein Tobel hinunter navigieren möchte. Habe diese Funktion offenbar aus Versehen eingeschaltet, keine Ahnung wie. Aber seit dem 24. Juni 2015 lasse ich mich nicht mehr auf diese Dinger ein, die einen mit ständigen Abstürzen zur Weissglut statt ans Ziel bringen. Ehrlich gesagt, weiss ich auf die Schnelle auch nicht, wie man diese eigentliche Nichtfunktion beendet. Daher lasse ich das Gerät ein bisschen Quatsch navigieren und die Route ständig neu berechnen...
 
GPS-Geräte machen ohnehin nie, was ich will. Jetzt drehen wir den Spiess halt mal um. Mein Fitness hat sich in der Zwischenzeit spürbar gebessert: von miserabel auf schlecht. Die kurze, aber starke Steigung bei Gunter spüre ich deutlich mehr als im Sommer. Schliesslich erreiche ich die Ahorn-Alp. Der höchste Punkt liegt auf 1140 m (gemäss GPS heute sogar 1200 m), direkt auf der Kantonsgrenze Bern-Luzern. Hier hat man einen schönen Rundblick. Der Himmel ist stahlblau. Mit 1 Grad ist es im Vergleich zu den letzten Tagen regelrecht kalt. In der Ferne ist zu sehen, wie die Bise so allmählich Hochnebel ins Luzerner Hinterland drückt.

Eriswil
Eriswil
Ahorn, Blick ins Luzerner Hinterland
Ahorn, Blick ins Luzerner Hinterland
Ahorn, Blick Richtung Jura
Blick vom Ahorn zum Jura
 
Ich fahre über den Grat zur Fritzenfluh und weiter zur Hornbachegg. Der Trail ist zumeist fahrbar und macht definitiv Spass. Von der Hornbachegg geht es via Freudigenegg und Schaber runter Richtung Weier. Das GPS will mich nach wie vor zurück ins unbekannte Tobel bei Eriswil führen, was mir ausgesprochen wurst ist. Auf meine permanente Ignoranz reagiert das Gerät schliesslich beleidigt und schaltet in Weier i. E. einfach mal ab. Einige Hundert Meter später merke ich es, schalte es wieder ein und fahre rauf nach Affoltern und weiter zur Lueg. Es folgt die Abfahrt nach Wynigen.

Ahorn, Blick Richtung Osten
Ahorn mit Blick nach Osten
Solo-Baum bei Affoltern i. E.
Lueg
Fahrt ins Blaue bei der Lueg
 
Die letzte Steigung des Tages ist dann noch der Steinhof. Dort schaltet dann auch meine Kondition ab. Da fällt mir ein: In Finnland finden doch jedes Jahr Weltmeisterschaften im Handy-Weitwurf statt. Sind da eigentlich auch GPS-Geräte zugelassen?


Höhenprofil



Tourdaten: Weite 62,1 km / Höhe 1490 m / Fahrzeit 3:58 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Ahorn
 

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Tour über zwei Jahreszeiten...

Mit Husten und leichtem Kratzen im Hals wache ich an diesem freien Tag auf. Viel zu husten wird es heute aber nicht geben. Und solange es nicht fiebert, sondern nur kratzt, kratzt es mich nicht gross. Davon abgesehen, fühle ich mich gar nicht so übel. Kurz nach 09.00 Uhr starte ich, diesmal sogar ansatzweise mit einem Streckenplan. Mit Betonung auf „ansatzweise“. Das Wetter ist so, wie es schon sehr lange ist: unten grau und kühl, oben blau und mild. Und so fahre ich dann bei bescheidener Sichtweite, leichtem Nieselregen, gelegentlichem Husten und minus 2 Grad Richtung Norden.
 
Irgendwann befinde ich mich in Mümliswil, wo der Nebel fast noch fester im Sattel sitzt als der Biker. Jetzt heisst es: Jacke ausziehen und endlich rauf. Der Farbwechsel von grau zu blau erfolgt auf rund 750 m. Hier ist wieder der Moment erreicht, wo meine Abneigung gegen den Nebel auf Zuneigung umschlägt. Denn von oben betrachtet, ist er sehr schön, dieser Deckel über dem Alltag. Der Himmel ist wolkenlos. Ich fahre hinauf zum Aussichtspunkt des Vogelbergs auf rund 1200 m. Hier oben hat man ein sehr schönes Panorama. Ausnahmsweise hat es auch in der Region Basel stellenweise Nebel...
 
Die Inversion ist nicht mehr ganz so heftig wie letztes Mal, aber mit 5 Grad ist es weiterhin alles andere als winterlich. Auf dem Vogelberg stelle ich das Bike an ein Bäumchen, sitze einige Meter daneben ab, und schaue in die Weite und auf den Nebel. Viele Leute sind heute nicht unterwegs. Aber ausnahmslos und in jeglichen Dialekten machen sie Sprüche wegen des Bikes. Zum Glück nur positive oder humoristische. Das schöne Herbstwetter macht gute Laune. Als ich einige Zeit später weiterfahre, ist es bereits Winter. Denn heute um exakt 11.44 Uhr ist astronomischer Winteranfang. Fehlt nur noch der Winter. Einmal mehr...

Vogelberg-Gratweg
Unterwegs auf dem Vogelberg-Grat
Restaurant Vogelberg
Schattenspiele...
Passwang, Blick Richtung Basel
Auf Stelzen über den Passwang
 
Ich fahre noch ein bisschen auf den aussichtsreichen Höhen des Passwang herum. Es wäre alles so herrlich, wäre da nicht dieser Husten und das Halskratzen, zu denen sich so allmählich auch noch Kopfschmerzen gesellen. So breit bin ich gesundheitlich definitv nicht, aber immerhin habe ich es bis hier oben geschafft. Biken mit Kopfschmerzen ist aber definitiv suboptimal. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes zu erschütternd. Via Unter Passwang erreiche ich schliesslich die Wechtenegg. Jetzt folgen noch ein paar weitere Singletrails, die mich runter zum Hof Heiterberg und damit zurück in den Nebel führen...

Blick Richtung Westen vom Passwang
Wenigstens ein bisschen weiss...
Richtung Unter Passwang
Passwang, Blick Richtung Beinwil
Nebelmeer
Unter Passwang
Unter Passwang
Ausblick vom Weg zur Wechtenegg
Auf dem Weg zur Wechtenegg...
Wechtenegg
Blick von der Wechtenegg
 
Wenigstens ist es im feuchten Grau mit minus 1 Grad nicht mehr so kalt. Jetzt heisst es Zähne zusammenbeissen, schnell nach Hause, unter die Dusche und direkt ins Nest. Was meine Gesundheit anbelangt, könnte es morgen sprichwörtlich ein böses Erwachen geben... Ich bin gespannt, ob es dieses Mal einen Winter geben wird. Es wäre das erste Mal seit 2010. Immerhin, ein Anfang ist gemacht: An Weihnachten soll es gemäss unseren Wetterfröschen deutlich kälter werden als normal. Nur 12 Grad statt der üblichen 20…

 
Höhenprofil
 

 
Tourdaten: Weite 68,1 km / Höhe 1400 m / Fahrzeit 4:20 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Passwang-Vogelberg
 

Samstag, 17. Dezember 2016

Viel zu tun...

Es war eine harte Woche. Vor allem, weil die Geschäftswelt es nicht mal für einen Nachmittag zuliess, sich auszuklinken und rauf an die Sonne zu gehen. Und so hockte man halt unter dem ewigen grauen Deckel und musste hilflos zusehen, wie einige Kollegen wenige Hundert Meter darüber bei teils wolkenlosen Verhältnissen an der Sonne sassen. Heute zeigt der Kalender endlich Samstag an, also nichts wie raus. Aber ich bin pünktlich zum Wochenende leicht erkältet und fühle mich irgendwie antriebslos. Sind das etwa schon die Folgen einer Woche im Dauergrau? Auf jeden Fall ist es bereits 09.45 Uhr, als ich aufbreche...
 
Es hat minus 4 Grad und stockdichten Nebel wie schon seit Wochen. Erneut habe ich keinen wirklichen Plan, wohin des Wegs. Das einzige Ziel ist die Sonne. Und wieder lande ich in Oberbipp. Nun, wenn ich jedes Mal in Oberbipp lande, wenn ich keinen Plan habe, so ist wenigstens das ein Plan. Langsam scheine ich mich an die Flachland-Kälte gewöhnt zu haben, jedenfalls ziehe ich bereits vor dem Anstieg in Oberbipp etliche Kleidungsstücke aus. Mit der leichten Erkältung sollte ich in der feuchtkalten Luft aber unbedingt darauf achten, ständig in Bewegung zu bleiben, sonst könnte dies der Gesundheit äusserst abträglich sein.
 
Ich bin nicht in Form, was ich allerdings mit stark reduziertem Erstaunen zur Kenntnis nehme. Mit geradezu halsbrecherischem Tempo bolze ich den Berg hoch, dass die Schnecken vor Neid erblassen. Aber auch nur die. Beim Weissacker auf rund 730 m sehe ich zu meiner linken erstmals den hellen Punkt am Himmel, den ich eine ganze Woche nicht mehr gesehen habe. Auf exakt 800 m verliert der Nebel das Spiel gegen den Biker endgültig. Die Temperaturanzeige hat es nun sehr eilig, aus den tiefroten Zahlen zu kommen. Denn die Inversion ist heftig: Satte 9 Grad hat es beim Stierenberg ob Farnern...

Stierenberg ob Farnern
Farnern, Stierenberg
Des Bikers Schatten...
Schmiedenmatt, Bettlerküche
Schmiedenmatt, Blick nach Südwesten
 
Ich fahre zur Schmiedenmatt und weiss noch immer nicht, wie es weitergehen soll. Die Abfahrt Richtung Welschenrohr drängt sich auf. Beim Downhill fällt die Temperatur wieder auf minus 4 Grad. Also wieder alle Kleider anziehen. Der Nebel hat es zwar nicht bis Welschenrohr geschafft, die Kaltluft aber schon. Unten angekommen heisst es wieder Jacke und Handschuhe ausziehen und hoch zur Tannmatt. Kurz vor dem Ziel disponiere ich zur Mieschegg um und fahre danach via Tannmattegg zum Brunnersberg rüber. Hier bin ich plötzlich flach wie eine Flunder. Fühlt sich an wie ein Hungerast...
 
Im Restaurant Laupersdörfer Stierenberg kehre ich kurz ein. Dann gilt es, alle verfügbaren Kleider wieder anzuziehen, bevor ich die Abfahrt in den Gefrierschrank via Bremgarten und Höngertüelen unter die Räder nehme. Der Nebel hat sich mittlerweile bis Balsthal zurückgezogen. Der Reif an den Bäumen bereitet im Zusammenspiel mit etwas Sonnenlicht eine schöne Stimmung. Richtung Oensingen ist es aber vorbei mit der Romantik: Im stockdichten Nebel nehme ich den Rest via Niederbipp, Bannwil und Graben. Viel zu tun gab es diese Woche: Von Montag bis Freitag im Job und heute mit ständigem Kleiderwechsel…
 
Sollmatt
Gefrierschrank-Stimmung bei Welschenrohr
Tannmatt
Tannmatt mit sichtbarer Nebelgrenze
Höngertüelen
Höngertüelen, runter ins Gefrierfach...
Höngertüelen-Trail
Singletrail zwischen Bremgarten und Höngen
Landschaft bei Höngen
Höngen, Reif-Landschaft
Weg zwischen Höngen und Balsthal
Weg oberhalb von Balsthal
 
Höhenprofil



Tourdaten: Weite 71,1 km / Höhe 1610 m / Fahrzeit 4:34 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Tannmatt-Brunnersberg



Samstag, 10. Dezember 2016

Ja, nein, aber...

Der Nebel liegt heute tief. Und ich bin einmal mehr auf der Suche nach einer Route. Nach langem Hin und Her schleicht sich die leise Absicht ein, Richtung Huttwil zu fahren. Und bis dort ist mir vielleicht sogar eine Tour eingefallen. Das Ahorn ob Eriswil könnte eine Option sein. Meine beeindruckende Entschlossenheit erinnert mich irgendwie an einen Witz von Peach Weber: Autofahrer: „Können Sie mir sagen, wo ich hier einen Parkplatz finde?“. Passant: „Ja, klar. Sie fahren jetzt hier geradeaus, dann rechts, dann rechts, dann rechts und dann rechts. Dann sind sie wieder hier, und bis dann ist Ihnen sicher eingefallen, wo es einen hat.“…
 
Diesmal wird es sogar fast 11.00 Uhr, bis ich mich endlich vom Fleck bewege. Ich fahre via Steinhof und Grasswil nach Wynigen. Dort stelle ich fest, dass ich ja eigentlich gar nicht nach Wynigen wollte, sondern Richtung Huttwil. Aber egal, die Sonne scheint hier bereits vom wolkenlosen Himmel, und ich sitze an einem schönen Tag auf dem Bike. Das ist die Hauptsache. Also weiter im undefinierten Text. Es geht hinauf zur Lueg und über Affoltern und Weier nach Sumiswald. Ich könnte das Ahorn jetzt immer noch ansteuern, halt einfach von Westen her. Aber ich lasse es bleiben und nehme die Hornbachegg ins Visier…

Lueg, Denkmal
Bei der Lueg
Ausblick von der Lueg
Lueg, Blick Richtung Affoltern
Singletrail zur Hornbachegg
Grat-Trail zur Hornbachegg
 
Von Wasen fahre ich via Hünigersonnberg rauf zum Hornbachberg. Ein netter Singletrail führt dann auf dem Grat zur Hornbachegg und runter zur Freudigenegg. Weiter geht es via Schaber hinunter nach Dürrenroth und hinauf zum Chabisberg. Hier auf dem Höhenweg nach Ursenbach zu biken, ist immer wieder schön. Bei Ursenbach nehme ich nochmals einige Höhenmeter Richtung Linden auf knapp 700 m. Es folgt die finale Abfahrt dieser Tour. Auf knapp 600 m empfängt mich der Nebel wieder, der sich offenbar den ganzen Tag gehalten hat. Aber die letzten 4 Kilometer finde ich auch bei stark reduzierter Sicht nach Hause.

Hornbachegg
Trail auf der Hornbachegg
Schaber oberhalb Wyssachen
14.00 Uhr und schon so gross...
Abfahrt nach Dürrenroth
Einsamer Baum bei Dürrenroth
Blick auf Dürrenroth vom Chabisberg
Dürrenroth, Heissluftballon, Alpen
Vom Chabisberg nach Ursenbach
Auf dem Weg nach Ursenbach
Linden, Abfahrt nach Thörigen
Zwischen Linden und Dornegg
 
Höhenprofil
 


Tourdaten: Weite 63,7 km / Höhe 1600 m / Fahrzeit 4:03 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Hornbachegg


Mittwoch, 7. Dezember 2016

Sonne tanken und Sandstrahlen

Das Betonhoch „Uwe“ beschert uns weiterhin neblig-kalte Verhältnisse im Flachland und sonnig-trockene in der Höhe. Wenn man die Gelegenheit hat, dies auszunutzen, sollte man es auch tun. Denn wer weiss, am Ende passiert das Unfassbare, und es wird in diesem Winter Winter. Und dann dürfte sich das Biken naturgemäss etwas verkomplizieren. Leider starte ich auch heute wieder viel zu spät, weil mir keine Tour einfallen will. Egal, wie lange ich auf die SchweizMobil-Karte starre, es wird nichts. Nur eines wird es: immer später. Gegen 10.30 Uhr reicht es mir dann: Ich fahre einfach mal los. Ziel: unbekannt...
 
Die Nebelobergrenze ist etwas tiefer als gestern. Dafür ist es unten noch kälter geworden: Minus 4 Grad hat die mit Feuchtigkeit gesättigte Luft, die mir beim Start entgegenweht. Der Nebel ist enorm dicht, der wird sich nicht auflösen. Weil er aber nicht sehr hoch liegt, wäre heute möglicherweise das Emmental eine gute Adresse gewesen. Aber ich lande in Mümliswil und nehme die Steilvariante Richtung Obere Schwenglen. Auf etwa 700 m wechselt das Dauergrau zu Dauerblau. Und die Temperatur steigt fast schlagartig um etwa 10 Grad. Zeit, sich einiger Kleidungsstücke zu entledigen...

Hinterer Hauberg
Hinterer Hauberg
Zwischen Hof Sool und Chellenchöpfli
Auf dem Weg zum Chellenchöpfli
Hinteri Egg
Hinteri Egg
 
Ich fahre via Hauberg und Sool zum Chellenchöpfli und rüber zur Hinteren Egg, wo ich für einige Minuten höchster Baselbieter bin – rein topografisch, versteht sich. Es ist unglaublich mild und staubtrocken mit sehr guter Fernsicht. Hier kann man ruhig mal Pause machen. Meine Absicht, Richtung Wasserfallen fortsetzen, gebe ich auf. Stattdessen nehme ich einen Singletrail, der in östlicher Richtung talwärts führt. Nach kurzer Gegensteigung erreiche ich die Vordere Egg und mache mich via Schwyzerboden und Spittel auf den Weg nach Langenbruck, das noch haarscharf über dem Nebel, dafür aber bereits im Schatten liegt...

Höchster Punkt des Kantons Baselland
Hinteri Egg, höchster Baselbieter
Chellenchöpfli
Chellenchöpfli, Blick nach Süden
Abfahrt Hinteri Egg
Von der Hinteren zur Vorderen Egg
 
Es ist mittlerweile 15.00 Uhr geworden. Nach einer eigentlich sinnfreien Pause verlasse ich Langenbruck und befinde mich kurzzeitig wieder im Nebel. Sofort muss ich ein paar Lagen Kleidung anziehen, denn es wird schlagartig a-kalt. Zum Glück geht es aber bald recht steil hinauf zur Tiefmatt, so dass der Himmel rasch wieder blau wird. Nur wenige Höhenmeter über dem Nebel führt mein Weg zum Oensinger Roggen, wo mir noch ein schöner Sonnenuntergang mit Blick auf das Nebelmeer vergönnt ist, bevor wieder der sprichwörtlich graue Alltag wartet...

Oensinger Roggen
Oensinger Roggen
Oensinger Roggen mit Nebelmeer
Oensinger Roggen mit Nebelmeer...
Trail nach Oensingen
...und wenig später bei Oensingen
 
Auf rund 750 m hat mich der dichte Nebel wieder. Und mit ihm die Kälte und Nässe. Im Raum Oensingen bläst mir der Wind industriell gefertigten Schneegriesel ins Gesicht. Ziemlich unangenehm, das Ganze. Nach der Bräunung an der Sonne folgt nun noch die Rötung durch Sandstrahlen. Es wird zudem immer dunkler, also schnell ab nach Hause. Viel zu sehen gibt es bei einer Sichtweite von teilweise kaum 20 Metern ohnehin nicht mehr...
 
 
Höhenprofil
 
 
 
Tourdaten: Weite 70,2 km / Höhe 1690 m / Fahrzeit 4:45 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Chellenchöpfli