Heute solls mal wieder zum Chasseral gehen, den ich schon eine Zeitlang nicht mehr besucht habe. Ich beschliesse, den mir unbekannten Chaumont beim "Downhill" mitzunehmen. Via Chuffort soll es zum höchsten Punkt des Neuenburger Hausberg gehen, der sich auf 1180 m befindet. Die Abfahrt plane ich via "Trois Cheminées" (zu deutsch: drei Schornsteine. Wie romantisch...) nach Enges und weiter nach Cressier NE. Der Einfluss der Tour vom 7. September ist noch spürbar: Auch heute soll es wieder ein bisschen durch die Rebberge gehen, die es mir damals irgendwie angetan haben...
Um 08.30 Uhr geht es los. Wie immer möglichst um die Zivilisation herum. Inkwil ist eines der wenigen Dörfer, die ich auf dem Hinweg durchfahre. Kurz vor Bettlach zwingt mich eine Panne beinahe zum Abbruch der Tour: Riss des Schaltkabels. Interessant, das hatte ich noch nie... Und deshalb war ich auch nicht gewappnet. Jetzt bloss nicht zu viel Zeit verlieren, schliesslich will ich nicht im Dunkeln durch die Rebberge fahren! Unfreiwillig geht es runter nach Bettlach, was mich rund eine halbe Stunde und etwa 150 Höhenmeter kostet. Doch das Problem kann gelöst, die Tour fortgesetzt werden.
Ich fahre nördlich an Grenchen vorbei, über die Sprachgrenze nach Romont, dem Bözingenberg entlang und schliesslich hinunter ins "Loch", nach Frinvillier. Der Begriff "Loch" ist dabei rein topografisch und nicht etwa despektierlich für Frinvillier zu verstehen. Von nun an geht es in ziemlich direkter Richtung etwas mehr als einen Höhenkilometer aufwärts zum 1606 m hohen Gestler. Leider ist es heute etwas dunstig, die Fernsicht könnte besser sein...
Nach einem kurzen Stopp im Restaurant geht es mit Licht weiter. Nach einem etwas unfreiwilligen Date mit einer (vierbeinigen) Kuh, die kurz vor Romont unverhofft meinen Weg kreuzt, und mir einen Adrenalinstoss beschert, fahre ich auf einem sehr schönen Singletrail wieder über die Sprachgrenze. Bei Solothurn mache ich im Dunkeln noch ein paar Experimente und verfahre mich prompt. Schliesslich aber finde ich doch noch nach Hause...
Tourdaten: Weite 169,0 km / Höhe 3750 m / Fahrzeit: 10:59 h
Link zur Tour:https://www.google.com/maps/d/edit?mid=z3ZCQAtXgYYE.k8u5ZnKyRIe8&usp=sharing
Chasseral, Blick zu den Seen |
Chasseral, Hotel |
Weg in Richtung Chuffort |
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Es folgt die Abfahrt Richtung Chuffort. Im Restaurant kehre ich kurz ein. Zu meinem Erstaunen spricht man hier überwiegend deutsch. Dann geht es weiter über die Hochebene nach La Dame. Ab hier folgen ein paar schöne Singletrails. Teilweise sind die aber von Holzfällern etwas bearbeitet. Schliesslich erreiche ich den höchsten Punkt des Chaumont, der ausgesprochen unspektakulär zwischen ein paar Häusern bei einem Reservoir liegt.
Es folgt die Abfahrt Richtung Chuffort. Im Restaurant kehre ich kurz ein. Zu meinem Erstaunen spricht man hier überwiegend deutsch. Dann geht es weiter über die Hochebene nach La Dame. Ab hier folgen ein paar schöne Singletrails. Teilweise sind die aber von Holzfällern etwas bearbeitet. Schliesslich erreiche ich den höchsten Punkt des Chaumont, der ausgesprochen unspektakulär zwischen ein paar Häusern bei einem Reservoir liegt.
Über eine Wiese geht es dann weiter zu den drei Schornsteinen. Und dort folgt die Ernüchterung: Der Wanderweg ist gesperrt. Mit Blick auf die bereits fortgeschrittene Zeit mache ich keine weiteren Experimente und nehme halt die ungeliebte Strasse runter nach Enges. So sollte das nicht laufen, aber nun denn...
Petit Chaumont |
Richtung Trois Cheminées (mit Chasseral im Hintergrund) |
Bei Enges, Blick zum Chasseral |
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In Enges spricht mich ein älterer Herr an. Er fragt mich sehr freundlich, wo ich denn hin möchte. "Nach Cressier", antworte ich mit meinem Chuchichäschtli-Französisch. Der Mann erklärt mir den Weg dorthin: Am besten alles über die Strasse, denn der Wanderweg sei steil, steinig und gefährlich, da rutschig. So zumindest habe ich es verstanden. "Glisser" heisst doch "rutschen", oder? Mais non, monsieur, sicher nicht schon wieder Strasse, denke ich. Ich bedanke mich herzlich, warte, bis der Mann sich entfernt hat, und nehme den Wanderweg. So steht es ja auch im Drehbuch der Tour. Ok, der Singletrail ist schon recht steil und steinig. Aber gefährlich? Nein, der rockt, selbst für eine pipe technique wie mich! Schliesslich erreiche ich unbeschadet das Weindorf Cressier.
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Weiter geht es dann der Vielle Thielle entlang Richtung Le Landeron. Das Foto der Altstadt entfällt, denn wegen des Markts kann ich diese heute nicht durchfahren. Paradox: Da will ich mal bewusst eine Stadt passieren, doch dann geht es nicht... Ich nähere mich schliesslich dem Bielersee und verlasse bei La Neuveville den Kanton Neuenburg.
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Zuerst fahre ich dem See entlang, bevor ich bei Schafis den steilen Weg hinauf Richtung Schernelz in Angriff nehme. Schafis liegt nahe Ligerz, es wird mehrheitlich deutsch gesprochen. Der Weiler gehört aber zum frankofonen La Neuveville. Mein Schatten ist schon bedrohlich lang, als ich Schernelz erreiche. Es ist definitiv nicht mehr Sommer. Der Weg führt mich weiter leicht erhöht dem Bielersee entlang, oberhalb Twann und Tüscherz vorbei, nach Vingelz.
In Enges spricht mich ein älterer Herr an. Er fragt mich sehr freundlich, wo ich denn hin möchte. "Nach Cressier", antworte ich mit meinem Chuchichäschtli-Französisch. Der Mann erklärt mir den Weg dorthin: Am besten alles über die Strasse, denn der Wanderweg sei steil, steinig und gefährlich, da rutschig. So zumindest habe ich es verstanden. "Glisser" heisst doch "rutschen", oder? Mais non, monsieur, sicher nicht schon wieder Strasse, denke ich. Ich bedanke mich herzlich, warte, bis der Mann sich entfernt hat, und nehme den Wanderweg. So steht es ja auch im Drehbuch der Tour. Ok, der Singletrail ist schon recht steil und steinig. Aber gefährlich? Nein, der rockt, selbst für eine pipe technique wie mich! Schliesslich erreiche ich unbeschadet das Weindorf Cressier.
Cressier, nahe Château de Jeanjaquet |
Cressier zwischen den Reben |
Cressier mit Dorf-Sheriff |
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Weiter geht es dann der Vielle Thielle entlang Richtung Le Landeron. Das Foto der Altstadt entfällt, denn wegen des Markts kann ich diese heute nicht durchfahren. Paradox: Da will ich mal bewusst eine Stadt passieren, doch dann geht es nicht... Ich nähere mich schliesslich dem Bielersee und verlasse bei La Neuveville den Kanton Neuenburg.
Vielle Thielle |
La Neuveville |
Bielersee bei La Neuveville |
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Zuerst fahre ich dem See entlang, bevor ich bei Schafis den steilen Weg hinauf Richtung Schernelz in Angriff nehme. Schafis liegt nahe Ligerz, es wird mehrheitlich deutsch gesprochen. Der Weiler gehört aber zum frankofonen La Neuveville. Mein Schatten ist schon bedrohlich lang, als ich Schernelz erreiche. Es ist definitiv nicht mehr Sommer. Der Weg führt mich weiter leicht erhöht dem Bielersee entlang, oberhalb Twann und Tüscherz vorbei, nach Vingelz.
Leider schon Abendstimmung am Bielersee |
Bei Schernelz |
Rebberge mit Bielersee |
...und nochmal |
Kurz vor Twann |
Twann mit Kirche |
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Bei Vingelz lässt die Kraft in den Beinen nach, das Tempo wird immer tiefer. Die paar Höhenmeter nach Evilard spüre ich gut. Knapp am Dorf vorbei geht es Richtung Lysserbrunnen und über einen Singletrail runter nach Frinvillier. Eigentlich bin ich im Moment ziemlich platt; es ist auch schon mehr Nacht als Tag. Und doch fahre ich trotzig und ungeplant noch auf den Bözingenberg, den ich endgültig umnachtet erreiche.Nach einem kurzen Stopp im Restaurant geht es mit Licht weiter. Nach einem etwas unfreiwilligen Date mit einer (vierbeinigen) Kuh, die kurz vor Romont unverhofft meinen Weg kreuzt, und mir einen Adrenalinstoss beschert, fahre ich auf einem sehr schönen Singletrail wieder über die Sprachgrenze. Bei Solothurn mache ich im Dunkeln noch ein paar Experimente und verfahre mich prompt. Schliesslich aber finde ich doch noch nach Hause...
Höhenprofil
Tourdaten: Weite 169,0 km / Höhe 3750 m / Fahrzeit: 10:59 h
Link zur Tour:https://www.google.com/maps/d/edit?mid=z3ZCQAtXgYYE.k8u5ZnKyRIe8&usp=sharing