Montag, 27. Juni 2016

Rünenberger Giessen

Tiefe Luftfeuchtigkeit, 22 Grad und ein paar dekorative Schönwetterwolken. Ein perfekter Tag, sofort raus! Heute gibt es die Tour, die ich am 22. Juni beinahe unfreiwillig vorgezogen hätte. Die Tage sind zu dieser Jahreszeit lang, da liegen sogar dreistellige Nachmittagsfahrten drin. Ich starte um 13.00 Uhr. Die ersten 40 Kilometer sind praktisch identisch mit der Tour vom 22. Juni: Über Balsthal und Langenbruck geht es zur Belchenfluh und via Hauenstein zur Wisnerhöchi. Hier ändert die Himmelsrichtung heute allerdings von Nordost auf Nord. Ich fahre über Wisen und Mapprach nach Rünenberg.
 
Rünenberg von Mapprach aus
Zeglingen (Vordergrund) und Wenslingen
Rünenberg
 
Der kleine Umweg über Rünenberg wird nötig, weil das Dorf Läufelfingen, das ich auf dem Rückweg durchfahren werde, momentan kein Lebensmittelgeschäft mehr hat. Nach dem Einkauf in Rünenberg steige ich hinab in den Stierengraben zum 18 Meter hohen Rünenberger Giessen (den nahe gelegenen Kilchberger bzw. Zeglinger Giessen habe ich bereits am 17. März 2016 besucht). Der Chrintelbach führt weniger Wasser, als ich erwartet hätte. Bei dieser angenehmen Geräuschkulisse und der fast schon mystischen Umgebung lässt es sich gut einen Moment verweilen...

Rünenberger Giessen von oben
Rünenberger Giessen
Felswand mit Wasserfall
 
Anschliessend geht es noch einige Meter den Stierengraben hinunter und schliesslich wieder aufwärts Richtung Bad Ramsach. Hätte ich gewusst, dass es etwas weiter unten noch einen weiteren Wasserfall gibt ("kleiner Giessen"), hätte ich diesen auch noch in die Tour eingebaut. Na ja, der läuft ja nicht weg. Von Bad Ramsach aus fahre ich weiter zum Hombergflüeli, einem schönen Aussichtspunkt. Dann führt ein kurzer, aber cooler Singletrail hinunter zur Ruine Homburg.

Chrintelbach
Wildromantisch...
...fast mystisch...
Ruine Homburg
Ruine Homburg von innen
Waldlichtung
Blaue Fenster
Auf dem Weg aufs "Dach"
Blick auf Läufelfingen
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Komisch: Als ich die "blauen Fenster" fotografiere, kommt mir der Bluescreen von Windows in den Sinn... Es geht weiter nach Läufelfingen. Dann führt mein Weg anfangs recht steil hinauf zum Schmutzberg und zur Challhöchi. Bei diesen angenehmen Wetterbedingungen fühle ich mich deutlich wohler als bei den schwülen 31 Grad letzte Woche. Die Belchenfluh ist recht rasch bezwungen. Ich steige kurz hoch zum Aussichtspunkt, der dem Betrachter ein 360-Grad-Panorama bietet. Leider sind im Norden und Westen dichte Wolkenfelder aufgezogen, die kein schlaues Foto in diese Richtung ermöglichen...

Läufelfingen
Belchenfluh mit Schatten des Fotografen...
Schattenspiele auf der Belchenfluh...
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Wie man an den Schatten erkennen kann, ist es bereits Abend geworden. Von der Belchenfluh geht es weiter via Wuesthöchi und Asp nach Bärenwil. Entgegen dem Plan fahre ich danach noch via Santelhöchi und Schlosshöchi zur Tiefmatt. Die Wolken sind hier vorübergehend dicht und dämpfen das ohnehin schon spärlich gewordene Tageslicht zusätzlich. Über ein paar Singletrails umfahre ich Oensingen weitgehend und mache mich auf den Weg Richtung Bannwil. Jetzt noch kurz der Aare entlang und bei letztem Licht nach Hause...

Schweizer Fahne auf der Belchenfluh
Abendstimmung bei Stadönz
Nimm Platz...

Fazit: Eine geniale Tour am Siebenschläfertag bei perfektem Wetter. Sollte die Bauernregel "Wie das Wetter am Siebenschläfertag, so es sieben Wochen bleiben mag" tatsächlich eintreffen, gäbe dies den Sommer meiner Träume...


Höhenprofil
 
 

Tourdaten: Weite 102,5 km / Höhe 2280 m / Fahrzeit 6:22 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Rünenberger Giessen
 

Mittwoch, 22. Juni 2016

Die Backofen-Tour ins Fricktal

Als nicht hitzebeständiger Biker weiss ich eigentlich, dass ich ab etwa 27 Grad keine sehr langen Touren mehr fahren sollte. Und doch tue ich es hin und wieder und riskiere, dass es mich zerlegt. Dieses Mal gibt es für meine Dummheit wenigstens mildernde Umstände, denn der Juni 2016 kennt bislang nur die Wetterextreme: tägliches Geschiffe oder über 30 Grad. Heute starte ich in eine äusserst seltene Richtung: Nordosten. Der Reiz des Unbekannten führt mich ins Aargau. Und wenn ich ganz ehrlich bin, ist das auch der einzige. Kurz vor 09.00 Uhr starte ich. Zuerst geht es nach Balsthal.

Dann passiere ich Langenbruck, das im Moment eine einzige Baustelle ist, und steige hinauf zur Belchenfluh. Diese markiert mit 1055 m den höchsten Punkt der Tour. Auch das GPS-Gerät ist sich Hochdruckwetter offenbar nicht mehr gewohnt: Es ist der Meinung, die Belchenfluh sei heute nur 985 m hoch. Weiter fahre ich via Hauenstein zur Wisnerhöchi. Ich schwitze bereits heftig und überlege mir kurz, ob ich die "Weiche" hinunter nach Wisen stellen soll, um eine andere, deutlich kürzere Tour zu absolvieren. Schliesslich geht es dann doch planmässig weiter über die Birmatt zur Schafmatt.

Auf diesem Weg wechselt man mehrfach die Kantonsgrenze Solothurn-Baselland. Im Wald, aber auch auf den Wiesen ist es teilweise immer noch sehr nass. Insbesondere bei der Burgweid ist es derart übel, dass ich einen ganz kurzen Umweg machen muss. Fast wie in einer Sauna fühlt es sich heute an. Nach der Schafmatt geht es runter nach Anwil. Dabei öffnet sich der Weitblick über das Oberbaselbiet. Beim Buschberg ist das Baselbiet für heute bereits Geschichte, ich bin jetzt im Aargau. Via Tiersteinberg bike ich hinunter nach Gipf-Oberfrick. Jetzt beginnt mir die feuchte Hitze spürbar zuzusetzen.
 
Oberbaselbiet (bei Oltingen)
Abfahrt nach Ammel (Anwil)
Buschberg bei Anwil
Blick vom Tiersteinberg
Blick nach Frick (AKW Leibstadt im Hintergrund)
Abfahrt nach Gipf-Oberfrick
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Irgendwie kann ich gar nicht so viel Flüssigkeit aufnehmen, wie ich benötigen würde. Kopfschüttelnd über mich selber sitze ich vor der Landi Gipf-Oberfrick. Warum tue ich mir das heute an? Eigenlob stinkt, sagt man. Wenn auch das Gegenteil zutrifft, müsste ich nun wunderbar blumig riechen. Fast schon demonstrativ fährt derweil ein Zug über den Damm, als wollte er sagen: Steig ein, bevor es dich zerreisst. Aber nein, jetzt muss ich das Ding durchziehen. Ich fahre weiter auf dem Fricktaler Höhenweg, der mit blauen Tafeln markiert ist. Hin und wieder öffnet sich ein schöner Ausblick auf die Aargauer Hügel und Täler.

Blick vom Rastplatz Cheisacher
Trail zum Cheisacher-Turm
Cheisacher
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Via Cheisacher und Sennhütten fahre ich nun Richtung Bözbergpass, der sage und schreibe 569 m hoch ist. Danach führt meine Route meist der Wanderweg-Beschilderung folgend zur Staffelegg und hinauf zur Hombergegg. Jetzt folgt die Abfahrt nach Aarau. Vom Aargauer Kantonshauptort bekommt man gar nicht so viel mit, der Weg führt meist direkt der Aare entlang. Ich bin ich völlig platt. Wenn die Hitze gegen Abend nachlässt, erhole ich mich jeweils rasch. Das ist für mich wie ein Gesetz. Aber heute lässt sie nicht nach, im Gegenteil: Um 18.30 Uhr ist es immer noch drückende 31 Grad. Und es wartet noch der Engelberg...

Leuchtende Blätter...
Ist in der Region weltberühmt: Linner Linde
Bei Thalheim
Staffelegg
Führt immer noch viel Wasser: Aare bei Aarau
Engelberg

Der Engelberg ist nicht nur eine geniale Art, die Region Aarau-Olten zu umfahren, er ist auch eine recht direkte Linie für meinen Rückweg. Es sei denn, man bringt es fertig, sich beim Wartburghof zu verfahren – so wie ich heute. Mein Tempo ist mittlerweile derart tief, dass mich schon fast die Wanderer überholen. Der Downhill vom Engelberg führt direkt an der Festung Aarburg vorbei in die Altstadt. Jetzt noch über die Brücke, und der Aargau ist für heute Geschichte. Es ist ziemlich dunkel geworden. Auf den letzten 27 Kilometern durchfahre ich nur noch ein einziges Dorf: Graben. Hier gibt der Akku des GPS-Geräts den Geist auf...

Fazit: Die Tour war eine Art "kleiner Bruder" der Fahrt vom 24. Juni 2015. Der "kleine Bruder" wurde aber etwas grösser als erwartet. Ich habe meinem Körper heute viel zugemutet. Diese feuchtheissen Verhältnisse sind für mich ein Gräuel und eigentlich ein absolutes No-Go für Touren über 5 Stunden. Aber nach dem ewigen Geschiffe der letzten Wochen hat sich in mir etwas angestaut, was raus wollte. Die Tour selbst war eher unspektakulär. Dennoch habe ich einige schöne Orte im Aargau gesehen und auch ein paar nette Begegnungen gehabt (z. B. die Kassiererin in der Landi Gipf-Oberfrick...)
 

Höhenprofil (am Ende Akku des GPS leer...)

 
 
Tourdaten: Weite 157,5 km / Höhe 3200 m / Fahrzeit 11:11 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Fricktal-Staffelegg
 

Freitag, 17. Juni 2016

Die Italien-Tour zur Schmiedenmatt

Nachdem sich der Wannemonat heuer wieder mal mit neuen Niederschlagsrekorden selbst übertroffen hat, zeigt uns der Juni nun, wie schön der Mai halt doch war... Bisher ist das ein Gruseljuni par excellence. Nach der erneuten Sintflut gestern soll es heute jedoch nur ab und zu ein bisschen schiffen, also nichts wie raus. Heutiges Ziel: Schmiedenmatt. Es geht an herrlichen Bächen, Seen und Moorlandschaften vorbei, die normalerweise gar nicht da sind. Kaum unterwegs, sehe ich auch schon wieder einen Vorhang (Regenschauer) dem Berg entlang ziehen. Ich habe Schwein, gerate nicht hinein...
 
Schmiedenmatt-Grat
Schmiedenmatt-Gratweg
Blick Richtung Solothurn
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Den Gratweg fahre ich heute nicht, der ist mir zu rutschig. Ich warte lieber, bis es mal zwei, drei Tage trocken ist. Haha, der war gut! Ich bike wieder vom Grat runter, es wird nämlich wieder bedrohlich dunkel. Pures Aprilwetter schon das ganze Jahr 2016 – ausser im April. Via Hinteregg geht es zur Buchmatt und dann nach Wolfisberg. Auch dieser Schauer zieht knapp an mir vorbei. Weil verschiedene Wege gesperrt sind, gibt es eine eher etwas alternative Rückfahrt nach Hause. Kaum angekommen, beginnt es endlich wieder mal zu schiffen. Die Schnecke auf der Schmiedenmatt dürfte es freuen...

Eine(r) profitiert immer vom Wetter...
Weggefährte bei der Hinteregg
Abendstimmung auf der Buchmatt
 
Geschwindigkeitsrekorde stellt man bei diesen Bedingungen sicherlich keine auf, aber das ist auch nicht nötig. Hauptsache Bewegung und Spass an der Freude. Heute hatte ich ziemlich Schwein: Die Nässe kam ausnahmsweise nur von unten. Am Ende gibt es gut 50 Kilometer und eine GPS-Aufzeichnung der Tour, die mich irgendwie an Italien erinnert...
 
 
Höhenprofil
 
 
 
Tourdaten: Weite 52,2 km / Höhe 1100 m / Fahrzeit 3:12 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Schmiedenmatt-Buchmatt
 

Freitag, 10. Juni 2016

Le Theusseret (Doubs)-Freiberge

So langsam schreit mein Bewegungsdrang nach der zweiten Spaghetti-Tour des Jahres (= Tour ab ca. 130 Kilometern) – fehlt nur noch gutes Wetter. Und das ist wirklich Mangelware. Einen komplett trockenen Frühsommertag muss man heuer fast als meteorologische Sensation bezeichnen. Heute sollen aber zumindest für einige Stunden sonnige Verhältnisse herrschen, also nichts wie raus. Kürzlich erwähnte ein Cousin zufällig die Auberge du Theusseret am Doubs, ohne zu wissen, dass er mir damit gleich die "Inspiration" für meine nächste Tour liefert...
 
Nun gilt es, eine möglichst direkte Linie dorthin zu finden. Lange doktere ich daran herum: Erst soll es über Moutier gehen, dann über Péry-La Heutte... Schliesslich entscheide ich mich für den goldenen Mittelweg via Malleray. Kurz vor 08.00 Uhr starte ich Richtung Westen. Es ist neblig und enorm morastig. Im Wald fahre ich teilweise Schritttempo, um nicht schon zu Beginn etliche Kilo der braunen Sosse aufzuladen. Ich passiere Deitingen und erreiche kurz darauf das Kraftwerk Flumenthal, wo bereits meine Umfahrung von Solothurn beginnt. Der Nebel verzieht sich, die Sonne kommt zum Vorschein.
 
Mehr und mehr bergwärts führt mein Weg zum Wäsmeli ob Grenchen. Die Sprachgrenze naht – die Flurnamen werden zunehmend französisch. Über das Montoz-Plateau geht es hinunter nach Malleray. Das Dorf hat sich zu einem Knotenpunkt und wichtigen Verpflegungsposten auf meinen Freiberge-Touren entwickelt. Nach einer kurzen Pause fahre ich weiter nach Saicourt und steige via Bellelay hinauf auf die Hochebene der Freiberge. An Les Genevez vorbei führt die Route durch die typische Landschaft der Franches-Montagnes zum Etang des Royes, wo ich kurz verweile. Danach geht es um Saignelégier herum nach Muriaux.

Beim unteren Bürenberg
Blick auf Malleray
Les Montbovats Dessous
Bei Le Petit Bois Derrière
Les Rouges-Terres
Freiberger in den Freibergen...
Etang des Royes
Weg am Etang des Royes
Pferde nahe Saignelégier
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Der Feldweg bei Muriaux steht teilweise etwa 20 Zentimeter unter Wasser. Hier kommt mir eine ältere Frau mit einem Flyer entgegen. Sie spricht mich auf Französisch an. Sie bereue, diesen Weg gewählt zu haben. Nun, das ist gut nachvollziehbar. Dann will sie unter anderem wissen, woher ich komme und wohin ich gehen will. Mit meinem ziemlich eingerosteten Chuchichäschtli-Französisch versuche ich zu antworten. Zu meinem Erstaunen kennt sie Herzogenbuchsee. Die letzte Frage verstehe ich leider nicht mehr so wirklich. Verlegen antworte ich einfach mal mit "oui". Diese Antwort müsste eine gute Trefferquote haben...
 
Vielleicht hat mich die Frau ja gefragt, ob ich bescheuert sei, mit dem Bike von Herzogenbuchsee an den Doubs und zurück zu fahren. In diesem Fall wäre meine Antwort "oui" relativ gesehen nicht falsch. Kurz vor dem Downhill an den Doubs spricht mich ein verirrter Rennradler wieder auf Französisch an. Er möchte gerne nach Saignelégier. Ach Leute, mein Französisch hat Standschäden! Wieder mühe ich mich ab, merke aber rasch, dass es meinem Gesprächspartner nicht viel anders ergeht. Und tatsächlich, hier unterhalten sich zwei Deutschschweizer: Der Mann kommt aus Lyss. In Berndeutsch erklärt es sich dann deutlich einfacher.
 
Jetzt folgt die Abfahrt an den Doubs. Der erste Teil dieses Singletrails ist sehr schön. Etwas unsanft wird man nach etwa einem Kilometer direkt auf die Hauptstrasse ausgespuckt. Nach wenigen Metern Teer folgt der Mittelteil nach Belfond Dessous. Hier hat es viele Zäune und Gatter, zudem ist es matschig. Zum Biken nicht wirklich geeignet. Der letzte Teil ist wieder besser: Ein etwas bachbettartiger, ausgewaschener Pfad schüttelt einen nochmals gehörig durch. Vom Trail geschüttelt und vom Anblick des Doubs gerührt, erreiche ich Le Theusseret und damit die Landesgrenze.

Weg von Muriaux an den Doubs
Doubs bei Le Theusseret
Le Theusseret
 
Die Gegend ist herrlich, richtig wildromantisch. Sie drängt sich regelrecht zum Verweilen auf. Die Landesgrenze verläuft dem Schweizer Ufer entlang, der Doubs liegt somit vollständig auf französischem Boden. Nach einer Pause geht es weiter Richtung La Goule, wo der eigentliche Scheitelpunkt der Tour erreicht ist. Hier fahre ich kurz über die Brücke – einfach nur, um schnell in Frankreich zu sein. Dann nehme ich den Aufstieg nach Le Noirmont unter die Räder. Im unteren Teil öffnet sich ab und zu nochmals der Blick hinunter auf den Doubs...
 
Die schmale Strasse steigt meist mit deutlich unter 10 Prozent. Solche Steigungen liegen mir gar nicht. Viel Aufwand, wenig Ertrag würde man in der Geschäftswelt sagen. Nach etwa der Hälfte des Aufstiegs biege ich auf den Wanderweg ein. Dieser ist markant kürzer als die Strasse, aber natürlich auch entsprechend steiler. Er ist jedoch vollständig fahrbar. Schliesslich erreiche ich Le Noirmont, wo ich nochmals einkaufe. Dann irre ich noch etwas im Dorf umher, um ein Foto zu machen. Besonders fotogen ist die zweitgrösste Ortschaft der Freiberge meines Erachtens zwar nicht...

Dem Doubs entlang...
Weg nach La Goule
La Goule, ehemalige Zollstation
Doubs bei La Goule
Aufstieg nach Le Noirmont
Blick zurück auf La Goule
 
Weiter geht es auf die kleine Anhöhe bei Peu Girard. Hier verfahre ich mich kurz und lande beinahe in Les Breuleux. Durch Wiesen und Wälder verläuft meine Route hinauf auf den Mont Crosin, wo immer mehr Windräder stehen. Über die Montagne du Droit fahre ich hinunter auf den Col de Pierre Pertuis. Der Weg führt häufig über Weiden und ist teilweise sehr morastig. Vor allem bei der Bise de Cortébert ist es ziemlich wüst. Nach dem Pierre Pertuis wartet noch der anfangs giftige Aufstieg zum Werdtberg, der sich am westlichen Ende des Montoz-Plateaus befindet.

Mein Schatten ist schon ziemlich lang, es kommt allmählich Abendstimmung auf. Über die Hochebene bike ich ostwärts zum oberen Bürenberg, wo ich schnell einkehre. Die Kantonsgrenze passiere ich dieses Mal auf einem kurzen, aber genialen Singletrail. Danach folgen noch knapp 100 Höhenmeter Gegensteigung, und schon ist das Wäsmeli wieder erreicht. Immer dichtere Wolken überziehen den Himmel. Es geht hinunter nach Lommiswil. Via Langendorf und Feldbrunnen führt mein Weg um Solothurn herum an die Aare und leicht südlich ausschweifend nach Hause.

Le Noirmont
Braun, schwarz, weiss...
Gegenverkehr...
Mont Crosin
Mont Crosin mit Chasseral im Hintergrund
Werdtberg

 
Fazit: Die vielen morastigen Wege haben einiges an zusätzlicher Kraft und vor allem Zeit gekostet. Sie konnten allerdings nur die Kleider, nicht die Eindrücke der absolut genialen Tour trüben! Für Technikfreaks sind die Freiberge nicht unbedingt erste Adresse, dafür umso mehr für Landschaftsgeniesser und Pferdefreunde. Mein Vorhaben, in dieser Woche mindestens 300 Kilometer zu fahren, ist mit den zwei Touren gelungen. Geplant waren dafür aber mindestens vier. In diesem Sinne: Plan gescheitert – Ziel erreicht...
 
Höhenprofil
 
 
 
Tourdaten: Weite 172,4 km / Höhe 3550 m / Fahrzeit 11:40 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Le Theusseret-Freiberge