Philipp Hügli Mountainbike-Blog: Rock den Roc de Courroux

Neulich in einem Quiz: Wie wird ein vorhergesagtes Schweizer Sommerhoch auch noch genannt? (Antwort: Fehlprognose). Kaum zu glauben, was es in letzter Zeit zusammenschifft... Und der Blick auf die weiteren Prognosen stimmt alles andere als zuversichtlich. So darf der heutige Tag wohl als die Ausnahme angesehen werden, welche die Regel bestätigt. Ab nach draussen. Eigentlich wäre jetzt meine "Hochsaison". Da aber auch heute mit Gewittern gerechnet werden muss (wir wollen es mit dem schönen Wetter mal nicht übertreiben), entscheide ich mich für eine "kürzere" Tour, die ich allerdings masslos unterschätzen sollte...

Nachdem ich die Spinnweben vom Bike gewischt habe, starte ich in Richtung Balsthal und Brunnersberg. Die Luft ist ausgesprochen schwül, man kann sie fast trinken. Bei der Überfahrt zur Tannmatt muss ich einige Male vom Bike steigen, weil das Hinterrad vor lauter Morast blockiert. Einmal mehr hätte man mir statt gute Fahrt guten Rutsch wünschen sollen. Und dennoch geniesse ich den Tag, als wäre es der letzte. Via Seehof geht es nach Vermes und durch die Tiergarten-Schlucht nach Vicques. Hier beginnt der Aufstieg zum Rechtenberg, der sich beim Dreieck der Kantone Jura, Solothurn und Baselland befindet.

Von jetzt an geht es auf einem Singletrail immer schön auf der Krete zum Tagesziel. Der Trail ist mal flowig, mal bockig – im Bereich Pierreberg auch kurzzeitig sehr morastig. Kurz vor dem Roc de Courroux kommt nochmals eine etwas giftige Steigung, jedoch gut fahrbar. Auch der Trail vom Roc hinunter ist meist flowig, jedoch mit einigen kniffligen Stellen. Bei einer Treppe erwische ich voll ein hervorstehendes Rundeisen. Wie durch ein Wunder überlebt das der Pneu unbeschadet. Ich habe nicht im Sinn, bis nach Courroux runter zu fahren. Lieber halte ich die Höhe bei etwa 600 m und mache am Scheitelpunkt der Tour eine kurze Pause.

Weg in der Tiergarten-Schlucht

Prärie bei Vicques

Rechtenberg-Grat

Roc de Courroux, Blick auf Liesberg

Blick auf Delémont und Umgebung

Roc de Courroux, Blick auf Soyhières

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Weiter geht es in leichtem Auf und Ab dem Hang entlang Richtung Osten. Irgendwie fahre ich überhaupt nicht wie vorgesehen, erreiche das Ziel Courchapoix aber dennoch. Die zwei Liter Flüssigkeit, die ich mitgenommen habe, reichen bei weitem nicht. Zu meinem grossen Glück gibt es im kleinen Dorf Courchapoix einen Laden, der geöffnet hat. Das Thermometer zeigt an der Sonne 40 Grad an. Nach der Pause geht es weiter über Plain Fayen nach Mervelier. Sicherlich nicht die direkteste Route, aber die schönste...

Am Roc de Courroux

Abfahrt Richtung Courchapoix

Kurz vor Courchapoix

Plain Fayen

Plain Fayen, Blick auf Vermes

Trail nach Mervelier

In Mervelier mache ich keine Experimente mehr und nehme die Passstrasse über den Schelten. Ist zwar nicht so "bikig", aber landschaftlich auch ganz reizvoll. Zudem ist praktisch kein Verkehr. Auf der Passhöhe herrscht bereits Abendstimmung. Nach einer kurzen Abfahrt geht es bei Brocheten nochmals steil hinauf nach Waldheim. Via Schinboden fahre ich zum Oberberg und über einen kurzen Singletrail hinunter nach Balsthal. Der Rest der Tour ist Formsache. Am Ende gibt es gut 130 Kilometer (geschätzt 110). Mit dieser Ansage hätte ich beim Samschtig-Jass nichts gewonnen...