Strenge Arbeitswochen liegen hinter mir – Sonntagsarbeit inklusive. Und eine Entspannung ist im Moment nicht so wirklich in Sicht. Zu wenig Sonne, zu wenig Bewegung waren und sind die Folgen. Heute Morgen bin ich ziemlich gereizt. Es ist wieder so ein Murphy's-Law-Tag: Alles scheint schiefzugehen, die Leute spinnen, die Nerven liegen blank. Liegt das am Vitamin-D-Mangel? Es kommt dazu, dass ich mich – trotz Arbeit – spontan am Nachmittag ausklinke. Einen Teil des Sonntags will ich nachholen. Ich marschiere im Stechschritt zum Bahnhof und lese auf der Anzeigetafel: Zug fällt aus. Das passt wie die Fliegen zur Sch...
Einige Zeit später ziehe ich ein paar Klamotten an, setze mich aufs Fatbike und fahre bei minus 6 Grad los. Mal sehen, was am Weissenstein abgeht. Via Deitingen, Attisholz und Riedholz fahre ich auf meist schneebedeckten Wegen Richtung Nordwesten. Über mir der standardisierte graue Deckel, den man Hochnebel nennt. Etwas oberhalb der Talstation der Gondelbahn Weissenstein biege ich auf die ebenfalls schneebedeckte Weissenstein-Passstrasse ein. Der steile Aufstieg geht langsam, aber recht gut. Hier zeigt sich die Stärke des Fatties. Mit dem normalen Bike hätte ich bei diesen Verhältnissen wohl einige Probleme (mehr) gehabt...
Unter und im Nebel fällt die Temperatur auf minus 10 Grad, was aber dank Bewegung nicht gross stört. Kurz vor dem Nesselboden durchbreche ich auf ziemlich genau 1000 m die graue Suppe. Jetzt ist der Himmel wolkenlos, die Luft trocken, und es wird markant milder. Auf knapp 1200 m hat es kurzzeitig 4 Grad, die sich unangenehm anfühlen. Der nasse Schnee macht den Aufstieg hier etwas mühsamer. Beim Weissenstein ist es dann wieder kühler. Es ist bald 16.30 Uhr, die Sonne steht schon sehr tief. Als ich wenig später feststelle, dass der Weg zur Röti mit etwas Murks fahrbar sein könnte, packt mich der Ehrgeiz...
Fussgänger haben im unteren Teil eine Spur gezogen, während die Bise im oberen Bereich den Schnee weggefegt hat. Ich schaffe es komplett fahrend zur Röti, wo mich ein wunderbarer Sonnenuntergang erwartet. Der Schnee glitzert orange. Dieser Tag ist definitiv gerettet! Wenig später fahre ich runter zur Bergstation des Bödeli-Skilifts. Das meiste auf, nur wenige Meter neben dem Sattel. Bei letztem Tageslicht folgt die Abfahrt auf der (noch) menschenleeren Kähle-Skipiste zum Kurhaus Balmberg. Wie sagte einst Simon Ammann nach seinem Olympiasieg: Isch voll geil gsi! Dem ist heute nichts hinzuzufügen!
Tourdaten: Weite 54,2 km / Höhe 1400 m / Fahrzeit 4:19 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Röti-Skipiste
Unter und im Nebel fällt die Temperatur auf minus 10 Grad, was aber dank Bewegung nicht gross stört. Kurz vor dem Nesselboden durchbreche ich auf ziemlich genau 1000 m die graue Suppe. Jetzt ist der Himmel wolkenlos, die Luft trocken, und es wird markant milder. Auf knapp 1200 m hat es kurzzeitig 4 Grad, die sich unangenehm anfühlen. Der nasse Schnee macht den Aufstieg hier etwas mühsamer. Beim Weissenstein ist es dann wieder kühler. Es ist bald 16.30 Uhr, die Sonne steht schon sehr tief. Als ich wenig später feststelle, dass der Weg zur Röti mit etwas Murks fahrbar sein könnte, packt mich der Ehrgeiz...
Fussgänger haben im unteren Teil eine Spur gezogen, während die Bise im oberen Bereich den Schnee weggefegt hat. Ich schaffe es komplett fahrend zur Röti, wo mich ein wunderbarer Sonnenuntergang erwartet. Der Schnee glitzert orange. Dieser Tag ist definitiv gerettet! Wenig später fahre ich runter zur Bergstation des Bödeli-Skilifts. Das meiste auf, nur wenige Meter neben dem Sattel. Bei letztem Tageslicht folgt die Abfahrt auf der (noch) menschenleeren Kähle-Skipiste zum Kurhaus Balmberg. Wie sagte einst Simon Ammann nach seinem Olympiasieg: Isch voll geil gsi! Dem ist heute nichts hinzuzufügen!
Wenn schon, denn schon: Über die kurze Höfli-Piste brettere ich auch noch. Zu dieser Zeit ist da ja längst niemand mehr. Danach geht es runter zur Ruine Balm. Mittlerweile ist es 18.00 Uhr geworden. Endgültig Zeit, das künstliche Licht einzuschalten. In der Dunkelheit mache ich dann keine Experimente mehr und fahre eher unspektakulär nach Hause. Die nachmittägliche Auszeit vom Stress hat sich so richtig gelohnt. Das Grinsen ist auf jeden Fall zurück. Man soll den Tag nicht vor dem Abend verfluchen...
Als bekennender Liebhaber der "kalten Jahreszeit" habe ich diesen Januar sehr genossen, auch wenn er bei uns im Flachland ziemlich sonnenarm daherkam. Und von mir aus darf der Februar genauso weitermachen. Ich habe jedoch die leise Befürchtung, das Wetter wird im letzten Wintermonat wieder auf "Normalbetrieb" umstellen (Schiff bei 10 Grad). Aber eben: Den heutigen Tag habe ich bereits zu früh abgeschrieben, und vielleicht bin ich jetzt drauf und dran, diesen Fehler auf einen ganzen Monat auszuweiten. I hope so, würde der Franzose sagen. In diesem Sinne: Möge das heute nicht die letzte Winterfahrt der Saison gewesen sein...
Als bekennender Liebhaber der "kalten Jahreszeit" habe ich diesen Januar sehr genossen, auch wenn er bei uns im Flachland ziemlich sonnenarm daherkam. Und von mir aus darf der Februar genauso weitermachen. Ich habe jedoch die leise Befürchtung, das Wetter wird im letzten Wintermonat wieder auf "Normalbetrieb" umstellen (Schiff bei 10 Grad). Aber eben: Den heutigen Tag habe ich bereits zu früh abgeschrieben, und vielleicht bin ich jetzt drauf und dran, diesen Fehler auf einen ganzen Monat auszuweiten. I hope so, würde der Franzose sagen. In diesem Sinne: Möge das heute nicht die letzte Winterfahrt der Saison gewesen sein...
Höhenprofil
Tourdaten: Weite 54,2 km / Höhe 1400 m / Fahrzeit 4:19 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Röti-Skipiste