Sonntag, 23. April 2017

Noch schnell, schnell...

Ich fühle mich nicht sonderlich gut, nehme mir sogar vor, heute Abend zeitig am Kissen zu horchen. Aber je länger der Tag dauert, desto mehr scheint sich die Sonne da draussen einen ab. Und die Wetterprognose für die nächste Woche ist – gelinde ausgedrückt – unappetitlich. Gegen 15.30 Uhr hat das schlechte Gewissen dann einen derartigen Druck aufgebaut, dass dieser entweicht und die Beine sich wie von Geisterhand bzw. Geisterbein Richtung Bike bewegen. Noch kurz der schlafenden Katze zugewinkt, welche zurückwinkt, und raus mit den häufigsten Ziel: unbekannt...
 
Kaum auf dem Bike sitzend, wird der Tourenplan immer konkreter: Irgendwie Richtung Graben, dann Bannwil, dann doch nicht zum Roggen, dann doch wieder Richtung Balsthal. Jetzt nach Langenbruck. Nein, dafür ist es zu spät, besser zur Tannmatt. Bei Aedermannsdorf fahre ich ein paar Mal im Kreis rum und mache mich auf den Weg zum Weissenstein, den ich gegen 18.00 Uhr erreiche. Toll, wie spontan ich heute bin. Oder unentschlossen. Die Seilbahn Weissenstein hat ihre letzte Fahrt für heute längst hinter sich. Prompt bin ich da oben ziemlich einsam. Und das an einem schönen Sonntag...
 
Die 5 Grad fühlen sich mit dem Wind nur bedingt angenehm an, zumal ich in kurzer Montur unterwegs bin. Auch meine körperliche Verfassung fühlt sich nur bedingt optimal an. Nicht nur die Frühlingsblüten scheinen das Wintercomeback zu spüren, sondern auch ich. Vom Weissenstein geht es via Balmberg zum Niederwiler Stierenberg. Auch hier ist ziemlich tote Hose. Der Weg zum Hofbergli ist wegen Steinschlags gesperrt, also muss ich die Umleitung nehmen. Zwischen der Längmatt und dem Hofbergli entscheide ich mich um. Eine echte Seltenheit heute. Fast ausnahmslos auf Singletrails fahre ich runter zur Ruine Balm.

Schlafend winkende Katze
Winke, winke...
Rapsfeld Wilkmatt bei Matzendorf
Geografischer Mittelpunkt Kanton SO
Zwischen Welschenrohr und Herbetswil
Hammer-Allmend
 
Der erste Trail führt kurzzeitig einer Schlucht entlang, ist teilweise ziemlich steil und ausgesetzt. Zuviel für mich. Wenn man da runterfällt, kommt kein Briefträger mehr. Und mit dem Telefonieren könnte es auch schwierig werden, sofern man dazu überhaupt noch in der Lage wäre. Deshalb lieber ein paar Schritte zu Fuss. Schliesslich lande ich in Balm und mache mich mit ungewolltem Umweg über Günsberg auf den Weg nach Niederwil und weiter abwärts zur Aare. Noch den einen oder anderen Singletrail auf dem Rückweg eingebaut, erreiche ich kurz vor der Nacht meinen Ausgangspunkt.

Auf dem Weg zum Weissenstein
Blick auf Welschenrohr
Unterwegs auf knapp 1300 m
Zwischen Weissenstein und Balmberg
Langer Schatten beim Niederwiler Stierenberg
Ziemlich Abend beim Niederwiler Stierenberg
 
Fazit: Die GPS-Aufzeichnung der Tour sieht etwa so aus, wie ich mich fühle: klobig, rundlich, unelegant. Es fehlt schon noch einiges zur Bestform. Aber dazu müssen die Touren im Mai endlich näher zusammenrücken, denn im Sommer habe ich einiges vor. Als Schönwetterfahrer stelle ich mir die Frage: Wie wird der Mai? Wonnemonat oder Wannemonat? Nach der langen Trockenheit wäre Letzteres durchaus denkbar. Wenigstens eine würde sich darüber freuen: die Natur...


Tourdaten: Weite 70,4 km / Höhe 1380 m / Fahrzeit 4:24 h
GPS-Aufzeichnung der Tour: Weissenstein-Stierenberg
 

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