Aktuell läuft im Berufsleben sehr viel. Ich mag das, solange der Ausgleich, sprich das Biken, noch gewährleistet ist. Aber das ist es gerade nur bedingt. Letztes Jahr hatte ich im Juli Ferien, heuer tobt im Geschäft wieder der Halbjahres-Hurrikan, der noch bis mindestens zur dritten Julidekade anhalten wird. Momentan muss ich aber auf Daten warten, komme nicht weiter. Es ist das berühmte Auge des Hurrikans, und da ist ja bekanntlich kurzzeitig alles ruhig. Auch die unsägliche Hitze von Ende Juni befindet sich scheinbar auf kurzer Geschäftsreise im Süden, wo sie eigentlich hingehört, wird aber bereits morgen zurückkehren...
Diesen Tag muss ich also unbedingt packen. Danach wird es wieder abgehen – im Büro und bei der Temperatur. Eine Weite unter 100 Kilometern und eine Gesamthöhe unter 2000 Metern werden heute nicht akzeptiert. Sonst ist der Tag vor die Hunde geworfen. Und mit Hunden hatte ich auf der Tour am 1. Juli schon genug zu tun! Etwas nach 08.00 Uhr starte ich bei noch angenehmen 14 Grad. 27 sollen es am Nachmittag werden, so die Wetterfrösche. Dem Inkwilersee entlang geht es westwärts nach Deitingen, dann der Aare entlang und diese überquerend Richtung Riedholz...
Es folgt die mehr oder weniger standesgemässe Umfahrung Solothurns. Auch die restlichen Dörfer des Leberbergs werden nördlich umgangen. Dabei fahre ich auf einer Höhe von gut 600 m, bevor oberhalb von Selzach die Hauptsteigung zum Grenchenberg beginnt. Je steiler es wird, desto wohler beginne ich mich zu fühlen. Schliesslich erreiche ich das Wäsmeli auf gut 1100 m. Hier werden nochmals ein paar Höhenmeter vernichtet. Es folgt ein Forstweg und am Ende ein gut fahrbarer Singletrail, der sich auf der Hochebene des Grenchenbergs auf rund 1240 m zwischen Pferden und Kühen verliert...
Ein Kuhgatter führt unauffällig über die Kantons- und Sprachgrenze. Hier oben kommt man zwar mit "bonjour" und "guten Tag" in etwa gleich weit. Bilingue ist angesagt. Über die Montoz-Hochebene bike ich auf Naturwegen immer leicht auf und ab zur Montagne de Sorvilier. Jetzt geht es hinab ins Vallée de Tavannes, wo man sich mit "bonjour" endgültig besser schlägt als mit "guten Tag". Mir kommt zwar viel eher "merde" in den Sinn, als im Abstieg meine Vorderbremse zeitweise wieder zu streiken beginnt. Schon komisch, das passiert immer nur auf längeren Touren. Und zwar zu Beginn, damit man möglichst viel davon hat...
Ich passiere das Dorf Malleray, und schon geht es wieder aufwärts zum Moron. Die schmale Strasse ist anfangs geteert, ohne Schatten und teils recht steil. Einige Quellwolken zieren den Himmel. Aber keine käme auf die Idee, sich mal kurz vor die Sonne zu setzen. Zirka 23 Grad sind es jetzt, die an der Sonne zum gefühlten Zahlendreher werden. Und so ziehe ich eine Schweissspur hinter mir her und freue mich über all die stechenden Insekten, denen das gefällt. Bergab nerven die einen Bremsen, bergauf die anderen. Die Strasse verläuft im Mittelteil nicht mehr ganz nach Karte: Ich lande plötzlich in einer Kiesgrube...
Ein Kuhgatter führt unauffällig über die Kantons- und Sprachgrenze. Hier oben kommt man zwar mit "bonjour" und "guten Tag" in etwa gleich weit. Bilingue ist angesagt. Über die Montoz-Hochebene bike ich auf Naturwegen immer leicht auf und ab zur Montagne de Sorvilier. Jetzt geht es hinab ins Vallée de Tavannes, wo man sich mit "bonjour" endgültig besser schlägt als mit "guten Tag". Mir kommt zwar viel eher "merde" in den Sinn, als im Abstieg meine Vorderbremse zeitweise wieder zu streiken beginnt. Schon komisch, das passiert immer nur auf längeren Touren. Und zwar zu Beginn, damit man möglichst viel davon hat...
Ich passiere das Dorf Malleray, und schon geht es wieder aufwärts zum Moron. Die schmale Strasse ist anfangs geteert, ohne Schatten und teils recht steil. Einige Quellwolken zieren den Himmel. Aber keine käme auf die Idee, sich mal kurz vor die Sonne zu setzen. Zirka 23 Grad sind es jetzt, die an der Sonne zum gefühlten Zahlendreher werden. Und so ziehe ich eine Schweissspur hinter mir her und freue mich über all die stechenden Insekten, denen das gefällt. Bergab nerven die einen Bremsen, bergauf die anderen. Die Strasse verläuft im Mittelteil nicht mehr ganz nach Karte: Ich lande plötzlich in einer Kiesgrube...
Die Temperatur fällt mit zunehmender Höhe, und mein Wohlfühlfaktor steigt in gleichem Masse. Ich erreiche den Moron mit seinem markanten Aussichtsturm auf rund 1330 m, mache schnell ein paar Fotos und nehme dann den "offiziellen" Singletrail hinunter nach Champoz. Dieser hat für mich in der Mitte eine kurze nicht fahrbare Stelle, fägt aber ansonsten sehr. Und für etwas hat man ja noch eine Hinterbremse. Champoz ist ein kleines, aber feines Dorf mit schönem Ortsbild. Ideal für eine kurze Pause – die sich aber als kontraproduktiv herausstellen sollte...
Nach Champoz folgt ein längerer Singletrail dem Mont Girod entlang Richtung Court. Der Pfad führt anfangs leicht abwärts und ist völlig problemlos fahrbar. Später wird er eine Spur technischer mit kurzen Gegensteigungen. Irgendwo erwische ich einen falschen Trail und lande da, wo ich nicht hinwollte: in Court. Da muss ich jetzt durch, und zwar durchs ganze Dorf. Aber soweit ich mich erinnere, ist der erste Teil des Singletrails ohnehin der schönere. So what, wie man hier sagt. Ich bin im Moment ziemlich gekocht, stehe aber noch auf der falschen Seite des Bergs. Die berühmte Krise zwischen Kilometer 60 und 70...
Ich fahre zum Binzberg, dem Pass zwischen Court und Gänsbrunnen, und bike dann hinauf Richtung Althüsli. Je mehr es topografisch aufwärts geht, desto mehr geht es auch mit der Fitness wieder aufwärts, ohne dass ich etwas dafür getan hätte. Beim Althüsli auf 1292 m nehme ich wieder mal den Trail hinunter nach Lommiswil. Genuss pur! Ich fahre da runter wie Crème, allerdings gebrannte. Aber trotz lädierter Bremse vergeht mir das Grinsen nicht, im Gegenteil. Auf knapp 700 m endet der Pfad. Ich fühle ich mich wieder fit, aber durstig. Und hungrig auf noch einen Trail. Diesen finde ich von der Martinsfluh nach Riedholz...
Später geht es der Aare entlang nach Deitingen. Hier zeigt mir der Körper mit einem rot leuchtenden Tankstellensymbol an, dass er jetzt unbedingt wieder etwas Flüssiges braucht. Daher lege ich noch einen ungeplanten Stopp bei der Autobahnraststätte Deitingen ein. Dort schaue ich auch mal schnell, wo ich überall Kratzer und Insektenstiche habe. Es kommt schon einiges zusammen. Irgendwo hat sich anscheinend ein Ästchen leicht in meinen rechten Arm gebohrt. Besonders lauschig ist es an der Raststätte nicht, daher steige ich bald wieder aufs Bike. Rasch springt der Kilometerzähler danach auf 100,0...
Im Moment ist ja Zeit der Zeugnisse. Mein Zeugnis für die heutige Tour: Weite: befriedigend; Gesamthöhe: deutlich übertroffen; Spassfaktor: deutlich übertroffen. Und hier mein Versuch, der zeitweise streikenden Vorderbremse auch noch etwas Positives abzugewinnen: Dank der langsamen Abfahrten war ich etwas länger unterwegs und hatte deshalb mehr vom Tag. In diesem Sinne: Fahrzeit: ebenfalls deutlich übertroffen...
Höhenprofil
Tourdaten: Weite 108,8 km / Höhe 3000 m / Fahrzeit 8:01 h
GPS-Aufzeichnung der Tour: Tour de Moron
GPS-Aufzeichnung der Tour: Tour de Moron
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