Der Herbst kam dieses Jahr am 15. September. Das Temperaturniveau ist deutlich gesunken, was man vor allem morgens gut merkt. Mein Geist hat dies jedoch noch nicht ganz begriffen. Jedenfalls war es keine gute Idee, bei nur noch 6 Grad im T-Shirt mit dem Velo zur Büez zu fahren. Mein Körper dankt es mir nun mit einer Erkältung. Ich sollte heute also besser nicht aufs Bike. Betonung auf "sollte". Denn der Himmel ist wieder etwas gar blau, und das bisschen Schnupfen... Wird schon gehen, denke ich, und schwinge mich kurz vor 10.00 Uhr auf den Drahtesel.
Und so tropft heute nicht nur der Schweiss, sondern auch die Nase. Ein Nasenwasser wird die Tour aber nicht werden. Ich fahre via Balsthal und Mümliswil die steile alte Passwangstrasse hoch und auf dem dornigen, teils auch steinigen Singletrail ins Bogental hinab. Dort komme ich mit einigen Kratzern an Händen und Füssen an. Dann geht es nach Erschwil und aufwärts Richtung Welschgätterli. Nach einem kurzen Downhill zum Oberbergli bike ich auf den Stierenberg. Dieser Weg ist kurzzeitig sehr steil. Trotz Erkältung fühle ich mich erstaunlich gut.
Etwas später passiere ich beim Fringeli die Kantons- und Sprachgrenze und fahre kurz danach hinauf zum Tagesziel, einem Singletrail, der mehrere Kilometer über den Grat führt. Der Pfad ist fast immer fahrbar und bietet ab und zu auch Ausblicke Richtung Basel oder ins Val Terbi. Leider ist die Fernsicht heute eher bescheiden. Den Abschnitt beim Hoggen spare ich mir. Denn ich erinnere mich, dass ich dort vor Jahren mal deutlich mehr gewandert als gefahren bin. Schliesslich erreiche ich wieder das direkt auf der Solothurn-Jurassischen Kantonsgrenze gelegene Welschgätterli, ein kleiner Pass zwischen Erschwil und Montsevelier.
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Gratweg oberhalb Montsevelier... |
...mit Ausblick Richtung Laufen/Basel |
Vorsicht: Kühe mit Jungtieren |
Jetzt folgt eine kurze Tragestrecke von zirka 50 Höhenmetern. Hier kommen mir etwa 12 Biker in Serie entgegen. Der Weg führt anschliessend mit leichtem Auf und Ab Richtung Le Greierlet, aber alles fahrbar. Der Schlussteil des Trails verläuft ein paar Hundert Meter mitten durch eine Hecke mit etlichen Dornen. Die Dornen auf der rechten Seite sprechen französisch, diejenigen links deutsch. Insgesamt habe ich in der letzten Stunde 13 Leute angetroffen, darunter die 12 Biker beim Welschgätterli. Nach dem Schemelhof folgen nochmals ein paar Höhenmeter hinauf zum Trogberg im Kanton Solothurn.
Alles, was man hier oben hört, sind die dezenten Pferdeglocken. Eine super Szenerie, fast schon kitschig. Bei Le Choin kratze ich nochmals an der Grenze zum Kanton Jura, danach ist dieser für heute Geschichte. Ein kurzer Singletrail führt zur Rotmatt. Dann folgt ein Kiesweg, der in die Scheltenpass-Strasse mündet. Diese ist mir am Wochenende eigentlich besonders zuwider, aber der Verkehr hält sich erstaunlicherweise in Grenzen. Nach rund 150 Höhenmetern ist der Scheltenpass erreicht. Es geht abwärts ins Guldental und bei Brocheten wieder teils steil hinauf zum Brunnersberg.
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Vom Brunnersberg bike ich via Hemmesgraben runter nach Laupersdorf und mit leichter Umschweife über Bannwil nach Hause. Ich fühle mich immer noch gut. Mal sehen, was mein Körper morgen dazu sagen wird...
Höhenprofil
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Passwang-Welschgätterli-Scheltenpass
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