Freitag, 4. November 2016

Bettlachstock – zum letzten Mal goldener Herbst?

Beim Anblick der Wetterprognose von nächster Woche wird mir schlecht. Das mit dem goldenen Herbst dürfte für heuer erledigt sein. Insofern ist heute der wahrscheinlich letzte Tag, um die farbige Natur nochmals einzufangen. Nach etwas Zögern starte ich kurz nach 10.00 Uhr Richtung Norden und später Westen. Ich fahre zuerst runter an die Aare, folge dieser einige Kilometer, und mache mich dann auf den Weg nach Flumenthal. Hier stelle ich wenig erfreut fest, dass fünf von sechs Bahnübergängen nicht mehr existieren. Nicht ganz plangemäss geht es weiter nach Hubersdorf...
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Fliegenpilz mit ca. 18 cm Hutdurchmesser
Riesiger Fliegenpilz
Bänkli im Herbstwald
Nimm Platz...
Schaf
Guck doch nicht so blöd...
 
Etwas später fahre ich nördlich an Solothurn vorbei und steige schliesslich oberhalb von Selzach hinauf Richtung Bettlachstock. Die Steigung bis zum Stockmätteli auf 1076 m ist bereits ganz anständig steil, gehört aber eher noch in die Abteilung "Kindergeburtstag". Denn auf den letzten 900 Metern macht man noch 170 Höhenmeter. Dieser Schlussabschnitt wird für mich in doppelter Hinsicht erschwert: Erstens ist der Weg ziemlich mit Laub bedeckt, zweitens ist meine Form mittlerweile auch im November angelangt. Mit leichtem Fluchen, aber eisernem Willen erreiche ich den Bettlachstock auf 1246 m...
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Herbst
Noch einmal goldener Herbst...
Bettlachstock
Bettlachstock, hier war mal ein Bauernhaus
Bettlachstock, Blick Richtung Süden
Blick vom Bettlachstock zu den Alpen
 
Hier oben stand bis vor rund zwei Jahren noch ein stattlicher, seit 1989 verlassener Bauernhof. Dieser wurde am 15. Juli 2014 um exakt 14:14:14 Uhr gesprengt. 14 soll die Glückszahl des für die Sprengung Verantwortlichen gewesen sein. Warum wurde dann nicht am 14. Juli 2014 gesprengt? Egal, schade ist es irgendwie trotzdem, hatte dieses Haus doch etwas Mystisches, ja fast schon Gespenstisches. Die Natur wird hier oben ganz sich selbst überlassen; der Bettlachstock ist Naturschutzgebiet. Das lange Gras hat sich mittlerweile braun verfärbt und macht die Umgebung fast ein bisschen wildromantisch...
 
Der Südwestwind frischt zunehmend auf und schiebt immer mehr Wolken über den Himmel. Und er kündigt einen markanten Wetterwechsel an: Übermorgen wird es hier wohl schneien. Die nicht mehr allzu zahlreichen Blätter an den Bäumen fliegen mir haufenweise um die Ohren. Milde 8 Grad hat es im Moment noch, trotzdem beginne ich zu frieren. Daher nehme ich bald den Downhill in Angriff. Dieser führt über einen Singletrail zurück zum Stockmätteli. Weg verlassen verboten, denn wie erwähnt: Naturschutzgebiet! Weitere Singletrails führen anschliessend hinunter Richtung Selzach.

Bettlachstock mit Stallfluh und Hasenmatt
Blick vom Bettlachstock zur Stallfluh
Bettlachstock, Singletrail
Singletrail zum Stockmätteli
Oberdorf SO
Bei Oberdorf, Blick Richtung Solothurn
 
Via Oberdorf geht es wiederum an Solothurn vorbei. Über Rüttenen, Riedholz und Deitingen nehme ich den Rest. Nicht nur die Temperatur, auch meine Form hat sich spürbar abgekühlt. Wie das so ist, wenn man einige Wochen nicht mehr regelmässig zum Biken kommt... Die Kraft ist nicht mehr so wirklich da. Gut möglich, dass aber gerade die nächste Tour einiges davon erfordern wird: Nach der wohl letzten goldenen Herbsttour heute könnte es womöglich bereits die erste Schneetour der Saison geben. Sollte die Kraft nicht reichen, so wird es wiederum der Wille richten. Und der wird garantiert nicht fehlen...
 
 
Höhenprofil
 


Tourdaten: Weite 71,0 km / Höhe 1530 m / Fahrzeit 4:24 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Bettlachstock
 

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