Dienstag, 30. August 2016

Romontberg-Bözingenberg-Büren a. A.

Irgendwie zieht es mich heute erneut Richtung Bözingenberg; denn dort gibt es zahlreiche Trails, die ich nicht kenne. Damit noch etwas Höhe dazukommt, kombiniere ich den Bözingenberg mit dem Romontberg. Insofern ist die heutige Tour eine Art grösserer Bruder der Fahrt vom 8. August 2016. Am frühen Nachmittag starte ich bei mässiger Bise Richtung Biel. Eine Spur direkter als vor drei Wochen geht es zum höchsten Punkt der Tour, dem Romontberg auf 1199 m. Dort führt mich zuerst ein Singletrail, später ein teils bachbettartiger Karrweg runter in ein kleines Tal und wieder leicht hinauf nach Romont.
 
Noch sind die Blätter grün...
Abfahrt nach Romont BE
Kühe bei Romont
 
Hier ist es vorübergehend stark bewölkt, was mir schwitztechnisch entgegenkommt. Von Romont aus fahre ich mit leichtem Auf und Ab bis zum höchsten Punkt des Bözingenbergs auf 974 m. Ein gewollter "Umweg" führt am Deltastartplatz Ost vorbei zum Bergrestaurant, welches heute Dienstag allerdings geschlossen ist. Danach fahre ich über einige Singletrails talwärts Richtung Biel. Dabei folge ich meist einem Wanderweg, aber nicht immer. Denn an diesem Hang wimmelt es regelrecht von Trails, die nicht auf der Karte sind. Mehr oder weniger plangemäss komme ich unten an und quere zwischen Biel und Pieterlen die Hauptstrasse.

Weg von Romont Richtung Vauffelin
Bözingenberg, Deltastartplatz Ost
Trail am Bözingenberg
.
Jetzt nehme ich noch den Büttenberg, von dem ich zuvor noch nie etwas gehört habe. Auf dieser kleinen Erhebung gibt es wieder einen kurzen Singletrail, der am Schluss mit einer kleinen Brennnesseleinlage aufwartet und mich nordöstlich von Meinisberg ausspuckt. Ich folge nun der Alten Aare bis nach Büren. Hier war ich zuletzt am 21. Juni 2002, damals noch mit dem Citybike. Leider ist mein Timing heute schlecht: Genau zur Stosszeit komme ich im Städtchen an, wo sich eine gewaltige Blechlawine durchwälzt. Nach einer kurzen Pause fahre ich eine mir weitgehend unbekannte Linie durch den Bucheggberg nach Hause…
 
Trail bei Pieterlen
Büttenberg ob Meinisberg
Büttenberg, Blick nach Büren, Rüti und Arch
Büren an der Aare
Büren mit Vennerbrunnen und Schloss
Ganz schön gross heute Abend...
 
Höhenprofil
 


Tourdaten: Weite 102,8 km / Höhe 1940 m / Fahrzeit 6:00 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Romontberg-Bözingenberg-Büren


Dienstag, 23. August 2016

Gratweg Schmiedenmatt-Hinteregg

Eigentlich gönne ich meinem Körper nach langen Touren zumindest einen Tag Pause. Und die Ferrette-Tour gestern war definitiv lang. Aber heute ist das Wetter, vor allem die Fernsicht, wieder derart Hammer, dass ich es einfach nicht lassen kann. Deshalb mache ich mich am Nachmittag auf zu einem kurzen Trip über den Gratweg von der Schmiedenmatt zur Hinteregg. Via Wiedlisbach und Farnern steige ich hoch zur Bettlerküche und weiter zum Grat der ersten Jurakette auf rund 1130 m. Hier bietet sich schon mal ein wunderbarer Ausblick über das halbe Land:

Schmiedenmatt-Hinteregg
Ausblick vom Gratweg Schmiedenmatt-Hinteregg
 
In der Tat ist die Fernsicht heute so gut wie wohl noch gar nie in diesem Sommer. Hochdruckgebiet "Gerd" sei Dank. Trotz der Spaghetti-Tour gestern fühle ich mich fit, anscheinend sind die gut 160 Kilometer und 3500 Höhenmeter verdaut. Die leichte Bise ist heute Freund, nicht Feind. Ihr ist auch die klare Sicht zu verdanken. Zudem sorgt sie für angenehme Kühlung.

Schmiedenmatt-Hinteregg
Schmiedenmatt-Gratweg
Unterwegs auf dem schmalen Weg
Ab und zu wieder mit Weitblick...
.
Mit leichtem Auf und Ab geht es über den Gratweg hinüber zur Hinteregg. Eilig habe ich es dabei gar nicht, lieber schaue ich mir das Panorama an, das sich einem hier immer wieder öffnet. Der schmale Weg verläuft oft nicht direkt auf dem Grat, sondern einige Meter darunter. Er ist zeitweise etwas knifflig zu fahren, aber schön. Nach etwa 2,5 Kilometern endet der Singletrail auf der Hinteregg.
 
Schmiedenmatt-Hinteregg
Steinmännchen...
Hinteregg
Bei der Hinteregg
Hinteregg
Weg von der Hinteregg zur Buchmatt
 
Von der Hinteregg fahre ich weiter Richtung Buchmatt. Beim Ankehubel führt der Weg mitten durch eine Kuhweide. Auf dem Bänklein des Ankehubels ist nochmals eine Pause angesagt, bevor es endgültig runter geht... Die Kühe sind friedlich, aber sehr neugierig. Auf dem folgenden Bild interessiert sich die Kuh oben rechts als erste für mein Bike, welches dort im Gras liegt. Bald schon gesellen sich weitere Tiere dazu...
 
Ankehubel-Buchmatt
Kühe beim Ankehubel

Während ich fotografiere, zupfen einige Kühe an (fast) allem herum, was an mir so runterhängt. Dennoch gelingt es mir, ein paar Bilder zu machen. Nach dem Ankehubel geht es zur Buchmatt, wo mich auf dem Vorplatz des Restaurants zuerst ein freilaufendes Pferd und später ein (friedlicher) Hund begrüsst.

Ankehubel
Ankehubel
Ankehubel-Buchmatt
Blick vom Ankehubel nach Osten
Bike-Fachgespräch unter Kühen
 
Nach der Buchmatt geht meine Fahrt talwärts Richtung Wiedlisbach und via Wangen a. A., Gensberg und Wangenried nach Hause. Die zweitkürzeste Tour des Jahres 2016 endet nach gut 44 Kilometern. Klein, aber fein war sie...

Buchmatt
Restaurant Buchmatt mit Pferd
Bei Rumisberg
Aare mit Röti im Hintergrund
Gensberg
Gensberg bei Abendstimmung

 

Höhenprofil
 


Tourdaten: Weite 44,5 km / Höhe 1090 m / Fahrzeit 2:57 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Schmiedenmatt-Hinteregg

Montag, 22. August 2016

Via Ferrette zum Weissenstein

Am letzten Samstag stiess ich per Zufall auf einen Schweizer Film mit dem leider im letzten Jahr verstorbenen Mathias Gnädinger. Der Schaffhauser verkörpert darin einen knorrigen Kommissar, der nach der Pensionierung im Elsass lebt, sich aber immer noch in die Ermittlungen seiner ehemaligen Kollegen einmischt. Die Handlung spielt in Basel sowie teilweise im Sundgau und liefert mir sozusagen die "Inspiration" für diese Tour. Ich nehme mal den ehemaligen Kantonshauptort Ferrette als Ziel. Und so starte ich heute um 07.45 Uhr in eine Region, die ich nicht zum ersten, aber auch nicht zum letzten Mal besuche...
 
Bei knapp 9 Grad fahre ich nach Mümliswil, wo bereits das erste Hindernis des Tages, der Passwang, im Weg steht. Auf der alten Passstrasse geht es teils recht steil hoch bis 1001 m, dann folgt der Downhill ins Bogental. Der sichtlich selten begangene bzw. befahrene Singletrail ist teils überwachsen, teils auch mit losen Steinen gespickt. Nach einem Beinahe-Sturz erreiche ich den kleinen See im Bogental, folge dem Bach abwärts durch die Schlucht und treffe beim Neuhüsli auf die Hauptstrasse. Jetzt geht es Richtung Laufental. Leider lassen sich hier einige Strassenabschnitte nicht vermeiden. Bei Kilometerstand 50 ist Zwingen erreicht.
 
Nach einer Verpflegungspause folgt das zweite Hindernis, der Blauen. Auf ruhigen Waldwegen geht es bis rund 800 m hoch und via Challpass wieder runter nach Burg im Leimental. Ein Feldweg führt nun ganz unauffällig über die Grenze nach Frankreich. Normalerweise meide ich die Dörfer. Im Ausland gilt diese "Philosophie" nur bedingt. Denn um Waldwege zu erkunden, muss ich nicht ins Elsass, die sehen dort nicht viel anders aus. Bis Raedersdorf ist es praktisch flach. Dann folgt ein kleiner Anstieg, der mich an Sondersdorf vorbei nach Ferrette führt, das bis Frühling 2015 noch Hauptort des gleichnamigen Kantons war...

Passwang
Passwang
Burg im Leimental
Burg im Leimental
Telefonkabine
Wie bitte, es gibt noch Telefonkabinen?
Alte Eiche, Rastplatz ob Sondersdorf
Ferrette
Ferrette, Kirche
Ferrette
Ferrette, Altstadt
 
Eine kurze Pause schalte ich in Ferrette ein. Im Café in der Altstadt höre ich fast häufiger Schweizerdeutsch als Französisch. Vielleicht nur Zufall. Der Kilo-meterstand beträgt jetzt gut 75. Der Rückweg wird jedoch länger und strenger als der Hinweg, was psychologisch betrachtet anspruchsvoll ist. Über Bendorf geht es Richtung Winkel, dann hinauf zum Glaserberg. Bei Les Ebourbettes fahre ich wenig später über die grüne Grenze zurück ins Heimatland. Grün ist die Grenze hier im wahrsten Sinne des Wortes: Feld, Wald und Wiesen. Sogar die kleine Kapelle ist grün...

Ferrette
Ferrette, Zentrum
Bendorf
Bendorf
Les Ebourbettes
Les Ebourbettes, Kapelle
Les Ebourbettes
Grenzstein mit Berner Wappen
Les Ebourbettes
Grüner geht "grüne Grenze" nicht...
Grenzstein bei Lucelle
.
Ab hier verläuft der Weg vorübergehend auf Schweizer Hoheitsgebiet, später führt ein Singletrail direkt der Landesgrenze entlang. Die Grenzsteine stehen teils mitten im Weg, man kann diese wahlweise via Schweiz oder Frankreich umfahren. Bei Lucelle fahre ich nochmals einige Meter auf französischem Boden. Es folgt der Aufstieg auf das Plateau von Pleigne – jetzt bin ich endgültig wieder in der Schweiz. Das Wetter ist heute perfekt: angenehm warm, sehr trockene Luft und entsprechend tiefblauer Himmel. Es ist wieder einer dieser Tage, an denen ich begreife, warum ich mir das "antue"...

Sauerei bei Lucelle
Lucelle
Lucelle, Landesgrenze
Pleigne
Auf dem Plateau von Pleigne
.
Ich passiere das Dorf Pleigne, etwas später folgt ein schöner Singletrail nach Mettembert. Dann führt mein Weg in eine Schlucht hinunter, an deren Ende nochmals ein sehr schöner, kurzer Singletrail wartet. Dieser spuckt mich bei Soyhières wieder aus. Soyhières (JU) liegt an der Kantonsgrenze zu Baselland und somit auch an der Sprachgrenze. Hier mache ich nochmals eine Pause. Danach geht es via Courroux hinauf nach Rebeuvelier und hinab nach Vermes. Landschaftlich sehr schön, aber leider auf Teer fahre ich durch eine Schlucht, dann über einen kleinen, scheinbar namenlosen Pass nach Corcelles.
 
Am Zoo Crémines vorbei führt der Weg nun über die Kantons- und Sprachgrenze nach Gänsbrunnen. Jetzt steht nur noch der Kollege Weissenstein zwischen mir und der Dusche. Ich nehme wie üblich die Steilvariante und bike im Kriechgang, glücklicherweise im Schatten, hinauf zum höchsten Punkt der Tour auf 1279 m. Zuerst auf dem Hammerweg, dann auf dem "normalen" Wanderweg geht es abwärts zum Balmberg. Danach werden noch die restlichen Höhenmeter vernichtet. Der Aare entlang geht es via Deitingen nach Hause. Eine geniale Tour an einem perfekten Tag ist nach gut 160 Kilometern zu Ende...
 
Trail bei Pleigne
Bach bei Soyhières
Rebeuvelier
Auf dem Weg nach Rebeuvelier
Vermes
Auf dem Weg nach Vermes
Vermes
Singletrail nach Vermes
Weissenstein
Weissenstein, Blick ins Thal
.
Auch das GPS-Gerät funktionierte heute wieder ganz normal: Die Trittfrequenzanzeige hat sich im Tourenverlauf verabschiedet. Dies wie immer, ohne adieu zu sagen. Trotz Geschwindigkeitssensor stellte das Gerät auch bei bestem Empfang und hohem Tempo sporadisch einige Sekunden auf "Auto Pause". Doch doch, soweit alles wie gewohnt...
 
Höhenprofil
 
 
 
Tourdaten: Weite 161,1 km / Höhe 3550 m / Fahrzeit 9:43 h
GPS-Aufzeichnung der Tour ansehen: Passwang-Ferrette-Weissenstein