Gestern spielte der Nebel bei uns Spielverderber, indem er sich auf etwa 1500 m installierte und sehr hartnäckig blieb. Heute hat er es sich auf tieferem Niveau gemütlich gemacht, wie verschiedene Webcams bestätigen, die ich vor dem Tourenstart konsultiere. Ich habe einmal mehr keine Ahnung, wohin es gehen soll; ich weiss nur, dass ich raus und vor allem rauf will. Kurz vor 10.00 Uhr geht es dann los. Und wie so häufig lande ich in Oberbipp, wenn ich keinen Plan habe. Ich fahre hinauf nach Wolfisberg und weiter Richtung Hinteregg. Die Nebelobergrenze schätzte ich zu Hause bei etwa 900 m...
Auf dieser Höhe angekommen, ist beim Blick nach oben noch gar kein Blaustich erkennbar. Nur Einheitsgrau. Wenig später erscheint ein Punkt am Himmel, der immer heller wird. Auf genau 1000 m ist dieser Punkt dann extrem hell und vollständig von Blau umgeben. Willkommen an der Sonne! Die Fernsicht ist gut, aber nicht überragend. Die Temperatur steigt spürbar, am Schatten ist es jedoch immer noch gefroren. Von der Hinteregg bike ich rüber zur Schmiedenmatt. Das eine Restaurant auf 1018 m ist gerade noch an der Sonne, während die Gäste beim anderen auf 975 m versuchen, mit ihren Zigaretten den Nebel zu verbrennen...
Eigentlich wollte ich rüber auf die zweite Jurakette, disponiere dann aber um und fahre runter Richtung Welschenrohr. Kurz vor Eintritt in den Nebel fällt die Temperatur stark. Die graue Suppe ist teilweise stockdicht mit einer Sichtweite von wenigen Metern. Trotzdem sind die Wege erstaunlich trocken. Auf etwa 750 m ist die Untergrenze erreicht, und die Sicht wird schlagartig wieder besser. Ich bike dem Nordhang entlang Richtung Weissenstein. Die Polonaise zur Röti tue ich mir dann aber nicht an. Es geht runter zum Balmberg, wo der graue Deckel schon wieder bedrohlich nahe kommt...
Und jetzt? Runter in den Nebel? Oder über die Höhe zurück Richtung Schmiedenmatt, was ich sonntags nicht gerne fahre? Ich entscheide mich dann doch für Letzteres. Der Nebel beginnt allmählich zu schwächeln. Via Niederwiler Stierenberg und Hofbergli bike ich zur Schmiedenmatt und zurück zur Hinteregg. Lange habe ich mich gewehrt, aber jetzt muss ich runter. Auf etwa 900 m hat mich der Nebel dann wieder, der mittlerweile aber sowieso am Abserbeln ist. In Wiedlisbach ist nur noch Dunst übrig. Via Wangen und Wangenried nehme ich dann mit etwas Flachland-Sonne den Rest...
Höhenprofil
Tourdaten: Weite 65,0 km / Höhe 1840 m / Fahrzeit 4:33 h
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen